Ich bin eine Selbermacherin, wahrscheinlich auch schon immer gewesen. Ich liebe es Dinge anzupacken, schnelle und praktische Lösungen für alltägliche Probleme zu finden und auch in der Küche genieße ich es mir immer ein klein wenig zu beweisen, dass nichts (oder nur ganz wenig) unbedingt gekauft werden muss, weil sich die meisten Dinge auch selbst herstellen lassen… Das erfüllt mich mit unbändigem Stolz und schließlich schmeckt nichts so gut wie all das was ich selbst geknetet, gerührt, geköchelt und gebacken habe. Das ist einfach so und wird sich vermutlich auch nicht ändern.
Hier ein paar meiner absolut liebsten Selbermacher-Produkte: Baguette, Bayrisches Bierbrot, Frühstücksmüsli, Fliederzucker, Joghurt und Ziegenfrischkäse. Vor einigen Tagen habe ich im aktuellen Rhabarber-Fieber probiert einen eigenen Fruchtsaft herzustellen…
Ich liebe Rhabarbersaft und nichts geht über einen schönen, sonnigen Tag im Biergarten mit einer eisgekühlten Rhabarbersaft-Schorrle in der Hand. Herrlich. Süß und ein bisschen sauer, pricklig und sehr, sehr erfrischend. Viele Rhabarbersäfte die ich bislang gekauft habe, waren eine Enttäuschung – zu künstlich, zu flach, zu süß. Einige wenige schmecken richtig lecker, aber die müssen erstmal gefunden werden. Letztes Jahr haben wir unseren eigenen Apfelsaft gemostet und so kam mir die Idee, warum es nicht auch mit ein paar Flaschen selbstgemachtem Rhabarbersaft probieren…? Gesagt, getan!
Und wie schön, der Saft macht sich praktisch von allein. Kein Schälen, lediglich etwas Schnippelarbeit und Geduld und schon lässt sich die erste selbstgemachte Rhabarbersaft-Schorrle genießen.
Wusstest Du das Rhabarber streng genommen ein Gemüse und kein Obst ist? Bis in den Juni kann er geerntet werden, ich liebe den frühen Rhabarber, denn zu Saisonbeginn müssen die jungen Stangen meist nicht geschält werden. Ansonsten gilt: die kräftig roten Stangen sind süßer, grüne Stangen die lediglich am Ende rötlich sind haben etwas mehr Säure und brauchen bei der Verarbeitung meist mehr Zucker.
Und hier kommt das Rezept für etwa 6 Liter Rhabarber-Saft:
Etwa 20 Stangen Rhabarber (ca. 2 1/2 kg) waschen und evtl. putzen. Ich habe lediglich die Enden abgeschnitten, auf das Schälen habe ich verzichtet – hat wunderbar geklappt! Den Rhabarber in etwa 2 cm große Stücke schneiden und in einen großen Topf geben. 5 Liter Wasser mit 1 kg feinem Zucker aufkochen und über die Rhabarberstücke geben. Ein Päckchen Einmachhilfe, 20 g Zitronensäure und wer mag 1 – 2 TL Vanillezucker einrühren. Mischung abkühlen lassen und anschließend abgedeckt im Kühlschrank etwa 4 – 5 Tage ziehen lassen. Saft durch ein feines Sieb gießen und in sauberen Flaschen abfüllen. Der Saft sollte im Kühlschrank oder im kühlen Keller aufbewahrt werden.
Auch lecker: 500 g Rhabarber durch 500 g Erdbeeren ersetzen – diese Kombination schmeckt nicht nur im Kuchen sondern ist auch als Saft sehr, sehr köstlich!
Meinen Saft habe ich in Bügelflaschen gefüllt. Die kleinen Schildchen kannst Du hier downloaden und auf Transparent-Papier gedruckt lassen sie sich mit einem schwarzen Folienstift beschriften und mit etwas Paketgarn an der Flasche befestigen. Bei der nächsten Grillparty freut sich der Gastgeber sicher sehr über dieses besondere Mitbringsel.
Ich trinke meine tägliche Rhabarbersaft-Schorrle übrigens am allerliebsten mit ordentlich Eiswürfeln und einer Scheibe Zitrone – hmmmm, gibts was schöneres?
Und während ich jetzt mal überlege welches leckere Obst ist als nächstes flaschentauglich mache, wünsche ich Dir einen schönen Donnerstag. Und vielleicht hast Du ja jetzt Lust Dir in der Mittagspause eine kalte Rhabarbersaft-Schorrle zu gönnen.
Alle Liebe und bis zum nächsten Mal,
*bee
Moni says
Toll sind deine selbstgerechten Köstlichkeiten!
Lg Moni
Gabi says
Herrlich………das ist der erste Saft aus dem Garten bei uns UND der BESTE !!! Super lecker! Schön geschrieben, liebe *bee 🙂
hoetuspoetus says
Ohhhhh … ich hätte zum Frühstück gleich gerne …
ein – zwei Stücke Baguette mit Ziegenfrischkäse, ein Schälchen Joghurt mit Müsli,
einen Kaffee mit einem Stück Fliederzucker – NEIN streich DAS, das geht zu weit …
normalerweise trinke ich eine Tasse Kaffee ohne Zucker….
wollte halt nur den Zucker NICHT außen vor lassen 😀
aber ein Glas Rhabarbersaft nehme ich dazu …. mhmhmmmm DER sieht so lecker aus!
Schade, dass mein Mann den Rhabarber nicht so gerne mag …. menno …
(Der Link zum Bayrischen Bierbrot funktioniert bei mir nicht)
Dir liebe *bee und deinen Lieblingsmenschen ein zauberhaftes Wochenende
und danke für die schönen Bilder!!!
Gruß.. Katja, aus dem Sauerland……..wo die Mädchen noch wilder als die Kühe sind 🙂
steffherz says
Oh lecker! Und die Fotos sind wunderschön 🙂
Liebe Grüße
Stefanie
Sarih says
Das ist das erste Mal, dass ich überhaupt einen Kommentar über ein Rezept schreibe aber ich bin so begeistert von dem Saft, da muss ich das jetzt einfach mal tun… 🙂
Habe letztes Jahr meine Leidenschaft für den Rhabarbersaft entdeckt und verschiedene Rezepte ausprobiert, war aber immer enttäuscht von dem Ergebnis. Jetzt habe ich das perfekte Rezept für mich gefunden, die Methode mit dem kalten Ansetzen kenne ich so auch vom Holundersirup und ich finde, so bleibt der Geschmack absolut erhalten so wie er sein soll. Ruck zuck angesetzt und später umgefüllt, kein matschen mit Rhabarber auspressen etc.
Ich habe allerdings anstatt Zitronensäure frischen Zitronensaft genommen und da ich diese Einmachhilfe nicht kenne und hier in Belgien nicht so einfach finde, einfach darauf verzichtet und koche sie Flaschen nun in Mama’s großem Einkochkessel ein.
Ich werde als nächstes auch noch deinen Fliedersirup probieren…
Liebe Grüße
*bee says
Wie schön, liebe Sarah! Das freut mich sehr!
Allerliebste Grüße,
Birgit