…Zimt & Zucker, Karamell, Lindenblüten und nach herrlich betörendem Fliederduft! Letzterer ist einer meiner absoluten Lieblingsdüfte die es gibt auf der Welt. Als ich noch ein Kind war und noch kaum einen Begriff von Zeit, von Monaten, Wochen und Tagen hatte, stellte ich irgendwann fest, dass eine Pflanze mich jedes Jahr zuverlässig an meinen nahenden Geburtstag erinnerte: der Fliederbusch. Auf die lila und weißen Blüten war absolut Verlass und so hörte ich auf dei Wochen und Tage zu zählen, sondern hielt nur noch Ausschau nach den schönen Frühlingsblüten. Sobald die ersten Knospen sichtbar waren, wusste ich jetzt ist es soweit… Als Kind war ich für diesen blühenden Kalender äußerst dankbar, und gleichzeitig war dies der Beginn meiner ganz großen Flieder-Liebe…
Bis zum heutigen Tage erinnert der blühende Flieder mich an meinen Geburtstag. Und mittlerweile auch an den Geburtstag meiner kleinen Mai-Tochter. Für einige wenige Wochen im Jahr umgebe ich mich also mit dem berauschenden blumigen Duft. In der Wohnung werden alle verfügbaren Vasen mit weißem und lilafarbenem Flieder befüllt. Seit letztem Jahr weiß ich, dass Flieder sogar essbar ist, und so probierte ich mein erstes Flieder-Rezept aus: ein köstlicher Fliedersirup (hier nachzulesen). Der Sirup schmeckt lecker im Prosecco oder alkoholfrei als Limo (mit etwas prickelndem Wasser) mit etwas Eis aufgegossen.
Der Frühling legt in diesem Jahr ein ziemliches Tempo vor… Der Winter war sehr mild, viele Bäume, Büsche und Blumen stehen jetzt schon in voller Blüte, und so muss ich mich auch ordentlich sputen, um die ersten Fliederblüten in meiner Küche zu verarbeiten um den Duft für den Rest des Jahres ein klein wenig haltbar zu machen. Glücklicherweise bin ich von riesigen Fliederbüschen umgeben, denn wundersamerweise ist unser Haus an allen Ecken und Enden davon umgeben… weißer Flieder…. zart-lilafarbener Flieder und dunkelvioletter Flieder. Ein Traum!
Heute wurden also die ersten Zweige gepflückt und im Nu verarbeitet…
Fliederzucker ist eine prima Sache – der Aufwand der Herstellung beschränkt sich mehr oder weniger aufs Pflücken, Blüten zupfen und mit etwas Zucker vermischen. Mit dem duftenden Zucker lassen sich Desserts aller Art süßen, Gebäck verleiht der Fliederzucker ein blumiges Aroma und im Tee schmeckt er nach lauer Sommernacht und Blumenwiese.
Und hier kommt das Rezept für selbstgemachten Fliederzucker:
Für den selbstgemachten Fliederzucker benötigst du etwa eine Fliederdolde. Idealerweise stammt sie aus deinem Garten oder wurde an einer wenig befahrenen Stelle in der Natur gepflückt. Den Flieder daheim nicht waschen sondern nur mit den Fingern von eventuellem Ungeziefer etc. befreien. Nun die kleinen (trockenen!) Fliederblüten herauszupfen und in einem kleinen Schälchen sammeln. Ein Marmeladenglas zu 3/4 mit Zucker befüllen. Den Zucker anschließend zu den Fliederblüten in die Schale geben und die Mischung mit einem kleinen Löffel vorsichtig vermischen und wieder zurück in das Marmeladenglas geben. Dabei darauf achten, dass sich sie Blüten möglichst gleichmäßig verteilen. Das Glas verschließen und an einem dunklen Ort für einige Tage „durchziehen“ lassen, so dass der Zucker den Duft des Flieders annimmt. Nach etwa 3 – 5 Tagen lässt sich der Flieder zum Süßen oder Aromatisieren von Desserts und Gebäck verwenden.
Auf die gleiche Art und Weise kannst Du auch andere aromatisierte Zuckersorten herstellen: Lavendel-, Orangen-, Zitronen-, Rosen-, Veilchen-, Holundeblüten-, Vanillezucker, und, und, und…. Probier es aus! Schmeckt prima und ist übrigens auch ein hübsches Mitbringsel über das sich jeder Gastgeber freut.
Während mein Fliederzucker nun ein paar Tage im dunklen Schränkchen verbringen darf, freue ich mich schon auf die ersten flieder-veredelten Desserts. Ende der Woche gibt’s hier bei mir ein erstes Fliederzucker-Rezept, wenn du Lust hast, schau vorbei…
Und wie duftet dein Frühling? Vielleicht hast du diesen Duft ja auch schon einmal haltbar gemacht…?
Ich freue mich von Dir zu hören und wünsche dir einen guten Start in die Woche,
*bee
Sharon says
Der ist ja fast zu schade, um ihn wirklich zu benutzen, so hübsch sieht das aus! :))
Liebste Grüße, Sharon
lieberliebe.blogspot.com
emmabee says
liebe sharon,
keine sorge… nach ein paar tagen sieht der fliederzucker nicht mehr ganz so hübsch aus ;-)… dafür schmeckt er aber umsobesser.
glg,
*bee
Marjorie says
Ohhh – jetzt habe ich den Duft von Flieder auch wieder in meiner Nase! D A N K E für die tolle Inspiration und das Schwelgen in Erinnerungen …
🙂 Glg Marjorie
emmabee says
sehr, sehr gerne liebe marjorie 😉
allerliebste grüße,
*bee
hoetuspoetus says
WAS eine tolle Idee!
Ich liebe den Duft von Flieder …. er ist SO speziell!
Als Zucker ….??? Da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen ….
Lavendel … ja …. Veilchen …ja auch …. aber Flieder … nee…. DER war nicht auf dem „Schirm“
Minze ist auch super! … Hach …
DAS Leben ist ZUCKER! …
Ich bin sehr gespannt auf das Rezept am Wochenende…
Zuckersüße Grüße …. Katja
emmabee says
hm…. minz-zucker…. den hatte ich wiederum nicht auf dem schirm… ich kann den erdbeerdaiquiri mit minz-zucker am glasrand schon förmlich riechen… also heute wird minze gekauft und ein bisschen minzzucker angerührt.
danke und glg,
*bee
MaLu's Köstlichkeiten says
Ah, toll, das erinnert mich daran, dass ich in diesem Jahr Fliedersirup machen wollte. Aber als Zucker auch toll! Liebe Grüße Maren
emmabee says
liebe maren,
wenns schnell gehen muss ist fliederzucker wunderbar!
glg,
*bee
mellimille says
Was für eine tolle Idee…. ich liebe Flieder und kann an keinem vorbei gehen, nicht ohne ein Näschen voll Schnuppern…. Und als Zucker?! Klasse! Ich sehe mich im Winter mit einer Tasse Tee und Fliederzucker und vom Mai träumend….
Liebe Grüße
Melli
*bee says
Viel Freude damit!
Allerliebst,
Birgit
Francesca Klumb says
Hallo!
Wieblange ist der Fliederzucker denn ungefähr haltbar? Und ist er länger haltbar wenn ich die Blüten wieder entferne?
*bee says
Hallo Francesca,
wenn du die Blüten entfernst ist der Fliederzucker sehr lange haltbar. Die Blüten werden irgendwann dunkel und recht unansehnlich, das ist immer ein guter Zeitpunkt sie zu entfernen.
Liebe Grüße und gutes Gelingen!
*bee
Isa says
Guten Morgen
Mein Fliederzucker steht auch seit einigen Tagen im dunklen.
Gestern habe ich dann mal geschaut und er war nass und nicht mehr so hübsch.
Ist das normal das er nass ist und bleibt er jetzt so?
Würde mich dehr über eine Antworten freuen. Lg Isa
*bee says
Liebe Isa,
die Blüten werden mit der Zeit dunkel, dass ist aber nicht so schlimm. Nach einigen Tagen kannst Du die Blüten entfernen, dann sieht der Zucker wieder etwas hübscher aus. Damit er nicht mehr so feucht ist, kannst du ein paar Reiskörner mit in die Zuckerdose geben, die saugen die Feuchtigkeit, die durch die Blüten entstanden ist, wieder auf.
Viel Freude mit dem Zucker.
Allerliebst,
Birgit
Fabiana says
Ich habe wohl die falsche Sorte Flieder erwischt. Meiner Familie und mir war der Geruch nicht so gewohnt „fliederich“, eher unangenehm …
Da steh ich lieber auf Fliedersirup… der schmeckt uns allen
Trotzdem danke für die Anregung 😉