Heute gibt es wieder einen kleinen Einblick in mein persönliches Fotoalbum. Es steckt voller wunderbarer Erinnerungen, nicht zuletzt weil wir darin all die schönen Momente unseres schwedischen Sommers festgehalten haben. Nachdem ich Euch hier und hier ja bereits in das wunderschöne Småland entführt habe, indem Sehnsuchtsorte wie Bullerbü & Co. zu hause sind, nehme ich Dir heute mit auf Schwedens beliebteste Sonnen- und Badeinsel Öland.
Nach einer ereignisreichen Woche voller Erlebnisse, Ausflüge und Unterwegssein wünschten wir uns für die zweite Urlaubswoche viel Barfusslaufen, Sand zwischen den Zehen, neue Sommersprossen auf der Nase und ordentlich Salzwasser auf der Haut. All das findet man auf der Ostseeinsel Öland. Hier ist das Meer nie weit, an keinem anderen Fleckchen Schwedens gibt es mehr Sonnenstunden als hier und man erreicht die Insel ganz bequem über eine Brücke, was die Insel zu einem sehr beliebten Reiseziel für viele schwedische Familien und Urlauber macht.
Weil wir uns im letzten Jahr schon über beide Ohren in die Insel Öland und ganz besondere in seine weißen Puderzuckerstrände im Norden der Insel verliebt hatte, zog es uns auch in diesem Jahr in diesen wunderbaren Teil der Insel.
Weil wir im letzten Jahr schon einige Male als Tagesgäste in dem wunderbaren Camping-Dorf Böda Sand landeten, und es uns schon auf den ersten Blick mit seinem langen Traumstrand, den schönen und modern gestalteten Unterkünften sowie einer sensationellen Infrastruktur absolut begeisterte, quartierten wir uns dieses Jahr für eine ganze Woche dort ein.
Böda Sand als gewöhnlichen Campingplatz zu beschreiben, wäre irgendwie verkehrt. Das beliebte schwedische Ferien- und Ausflugsziel gilt zwar als größte Campinganlagen Schwedens, ist aber viel mehr ein lebhaftes, modernes Feriendorf mit allem Pipapo. Egal ob Unterkunft, Freizeitaktivitäten, Einkaufsmöglichkeiten oder Essen gehen – Böda Sand bietet eine unglaubliche Vielfalt an Möglichkeiten.
Wer sich für einen Urlaub auf Böda Sand entscheidet, hat schon bei den Urlaubsvorbereitungen die Qual der Wahl: Zeltplatz, Mobile Home, Liebensnest, Schwedenhaus oder luxuriöses Ferienhäuschen – wie wollen wir wohnen?
Weil wir auch im Urlaub gerne genug Platz zum Ausbreiten, Zusammensein und gelegentlich auch aus dem Weg gehen brauchen, entschieden wir uns für eines der größeren Schwedenhäuschen, eine typisch schwedische Ferien-Stuga (Typ 13) die Raum für bis zu 6 Personen bietet.
Die Holzhäuser sind größtenteils am schattigen Waldrand gelegen und je nach Lage meist nur wenige Gehminuten vom Meer entfernt. Unser Ferienhaus war hübsch und modern eingerichtet, mit allem Notwendigen ausgestattet und hatte für uns 5 die perfekte Größe. Gleich von Anfang hat wurde die Terrasse als absoluter Lieblingsplatz der ganzen Familie auserkoren. Der Freisitz war nicht nur sehr geräumig sondern mit seinem Esstisch und der dazupassenden Lounge-Ecke sehr gemütlich, und wurde dank allerbestem Wetter die ganze Woche über wie ein weiteres Zimmer zum ausgiebigen Frühstücken, Lesen, Kaffee trinken, Malen, Spielen und Entspannen genutzt.
Neben all den vielen spektakulären Hightlights, die Böda Sand in allen Bereichen zu bieten hat, ist hier wohl nichts schöner als das Meer und 20 km langer Sandstrand vor der Haustüre. An manchen wolkenlosen Tagen, an denen das Meer im schönsten Azur-Blau strahlte und der feinkörnige Sandstrand den aller schönsten Puderzucker-Farbton hatte, musste ich mich gelegentlich in den Arm zwicken um mich wieder daran zu erinnern, dass ich in Schweden bin, und nicht in Südfrankreich.
Bevor ich noch ein paar unserer liebsten Ausflugziele auf Öland teile, muss ich erwähnen, dass wir das Campingdorf nur wenige Male verlassen haben. Das lag zum einen daran, dass wir unser Unternehmungs-Pulver größtenteils in der vorangegangenen Woche in Småland verschossen hatten, und zum anderen an der Tatsache dass die große Anlage bei allerbestem Schwedensommer-Wetter alles bot, was sich das Urlauberherz nur irgendwie wünschen konnte.
Auch wenn wir das Angebot nicht wirklich genutzt haben, war ich von der Riesenauswahl an sportlichen Möglichkeiten beeindruckt. In der Hauptsaison läut das Sportcamp auf vollen Touren, Personal- und Gruppentrainer stehen beratend zur Seite, auf einer großen Holzplattform am See traf man sich mehrmals pro Woche zum Morgen- oder Abend-Yoga, ein Geräte-Parcour stand für alle bereit die ihre Ausdauer und Muskeln trainieren wollte und wem dies nicht reichte hatte noch die Möglichkeit sich auf einem der Tennisplätze oder auf der Golfbahn auszutoben.
Während wir unseren sportlichen Eifer gemeinschaftlich zu Hause vergessen hatten, waren wir umso treuere Stammgäste im direkt am Strand gelegenen Erlebnisschwimmbad. Einen Badeurlaub in Schweden zu planen ist immer wie ein Überraschungsei. Selbst in milden Sommern bleiben Seen und Meer meist recht kalt, was ausgiebiges Planschen vor allem für Kinder meist zu einer eher kurzen Angelegenheit macht. In solchen Fällen ist es unserer Erfahrung nach immer wunderbar, wenn es ein Schwimmbad oder auch nur einen kleinen Pool in der Nähe gibt, denn so kann auch ein eher mittelmäßiger schwedischer Sommer doch noch irgendwie zum langersehnten Badeurlaub werden.
Was hatten wir für einen Spaß in diesem Schwimmbad! Die Kinder lieferten sich an diversen Rutschen tagtägliche Wettrennen, wir Erwachsene genossen ein paar ruhige Minuten auf den bequemen Liegen oder Tages-Himmelbetten und wem der Wind zu stark war, der verschwand einfach für ein paar Minuten in der Sauna und kam wohlig aufgewärmt wieder heraus.
Direkt neben dem Poolbereich liegt der Böda Beach Club, ein hübsches Strandrestaurant mit direktem Blick auf die Sanddünen und das Meer. Hier bekommt man wunderbaren Kaffee und Gebäck für die traditionell schwedische Fika (Kaffeepause), kann von Pool oder Strand zum Lunch-Büffet einkehren oder abends bei Live-Music und wunderbarem Meerblick die blaue Stunde und köstliches Essen genießen.
Insgesamt gibt es in der Anlage 3 Restaurants (Böda Beach Club, Pizzeria Centro und Foodmarket), eine Bäckerei (mit sensationellem Sauerteigbrot!), eine Eisdiele, ein Süßwarenladen und einen Strand-Imbiss. Nach ausgiebigen Testessen in allen 3 Lokalitäten sind wir zu dem Schluss gekommen, dass alle 3 Restaurants hervorragendes Essen anbieten. Der Service wirkte zwar gelegentlich etwas müde, dies lag aber vermutlich an der Tatsache, dass die Energiereserven am Saisonende sicherlich ausgeschöpft waren.
Weil wir bereits im letzten Jahr eine Woche auf Öland verbracht und die Insel damals fleißig erkundet hatten, war uns allen in diesem Jahr mehr nach Entspannung, Strand und Urlaubs-Gemächlichkeit zumute. Zwei Ausflüge haben wir dennoch unternommen, beide waren eine wunderbar willkommene Abwechslung und es Wert dem Puderzucker-Traumstrand kurz den Rücken zuzukehren.
Nur wenige Autominuten von Böda Sand entfernt, an der Nordspitze der Insel, liegt eines der bekanntesten Ausflugsziehe Ölands: der Leuchtturm Långe Erik. Mit einer Höhe von 32 Metern ist er kleiner als sein Gegenstück, der Långe Jan an der Südspitze. In der Sommersaison ist der Leuchtturm über 138 Treppenstufen begehbar, und oben angekommen bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf das weite Meer und die Insel.
Weil am Leuchtturm früher drei Personen beschäftigt waren, bauten diese sich ihre Häuser am Fuße des Leuchtturms, der sich auf der kleinen Insel Stora grundet befindet und erst seit den 60er Jahren über eine Brück erreichbar ist. Dieses Fleckchen Erde an der nördlichsten Spitze Ölands ist wunderschön und wenn ich das vorher gewusst hätte, hätten wir uns einen Picknickkorb eingepackt um ein paar Stündchen auf einem der Bootsstege zu verweilen. Das Meer wirkt hier gewaltig und deutlich rauer als am Böda Sandstrand, gleichzeitig ist es wunderschön sich auf einen der Steine zu setzen und Wind und Wellen zuzusehen bzw. zu lauschen.
Ein weiteres sehr empfehlenswertes Ausflugsziel ist das Landesmuseum von Kalmar. Das Aushängeschild des Museums ist die Ausstellung rund um das im Jahre 1676 vor der Küste Ölands explodierte und gesunkene Kriegschiff Kronan. Schwedische Museen und Ausstellungen zu besuchen ist wunderbar! Kinder sind hier immer herzlich willkommen und in fast jedes Museum richtet seinen Ausstellung (oder zumindest einen Teil davon) kindgerecht ein. So ist es auch im Landesmuseum Kalmar. Für Kinder gibt es hier eine eigene Kinderausstellung zur Kronan – hier darf in Seelenruhe gespielt, erkundet, gebastelt, experimentiert und der Alltag auf dem Schiff auf kindertaugliche Art und Weise nacherlebt werden.
Ein Stockwerk höher befindet sich die eigentliche Ausstellung rund um die imposante Kronan. Über 30.000 Funde (Kanonen, Überreste der Besatzung und deren Habseligkeiten) sowie der größte jemals in Schweden gefundene Schatz (eine beachtliche Zahl an Gold- und Silbermünzen) können hier bestaunt werden.
Die Ausstellung ist sehr beeindruckend und lässt einen in das Leben an Bord des Segelschiffs (und die Katastrophe danach) eintauchen. Derzeit wird der Bau eines eigenen Museums für die Kronan gebaut, in dem auch die erhalten gebliebene Schiffsseite ausgestellt werden soll.
Öland ist für mich die perfekte Insel für einen schönen Familienurlaub: überschaubar, reich an Sonnenstunden und wunderschönen Stränden, voller Aktivitäten und wunderbarer Ausflugs- und Übernachtungsmöglichkeiten. Wer noch ein paar weitere Ausflugstipps für die schwedische Sonnen- und Badeinsel sucht: hier findest Du meine 7 besten Tipps für die Insel.
Ich hoffe Dir hat der kleine Ausflug in meinen schwedischen Sommer gefallen!
Allerliebste Grüße und bis zum nächsten Mal,
Birgit
Transparenzhinweis: Unser Aufenthalt wurde von Böda Sand Camping teilweise unterstützt. Meine Meinung ist jedoch, wie immer, meine eigene und nicht beeinflussbar.
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