Im Winter handhabe ich es immer ein klein wenig wie Frederick, die kleine Maus aus dem beliebten Kinderbuchklassiker. Immer dann nämlich, wenn es draußen ungemütlich wird, zehre ich von all den Sonnenstrahlen und Farben, die ich im Sommer für all die kalten, grauen und lange Wintertage gesammelt habe. Das ist ein ganz wunderbares Glücks-Rezept und funktioniert auch beim allerschlimmsten Winterblues. Ehrlich, Du solltest es ausprobieren.
Weil es draußen gerade so bitterkalt ist, packe ich also täglich meine allerschönsten Sommer-Erinnerungen aus, um ein klein wenig darin zu versinken, zu träumen und die schön langsam aufkeimende Sehnsucht wieder mit neuen Reiseplänen zu besänftigen.
Nach Teil eins und zwei meines dreiteiligen Urlaubsberichts „Mein schwedischer Sommer“, möchte ich es Dir heute mit dem letzten und dritten Teil ein wenig wärmer ums Herz machen. Lass uns keine Zeit verlieren, schnapp Dir am besten gleich ein wärmendes Getränk und lehn Dich zurück. Ich möchte Dich einladen ein wenig in einige meiner allerschönsten Urlaubserinnerungen des vergangenen Sommers einzutauchen…
Nach einigen wunderschönen Tagen an der schwedischen Westküste, ging es für uns weiter in die wunderschöne Welt von Astrid Lindgren und ihren kleinen Helden. Für den letzten Teil unserer Reise wurden anschließend nochmal alle Koffer gepackt, und wir fuhren einmal quer durch Schweden, dieses Mal an die schwedische Ostküste. Das hört sich zwar unglaublich lange ist, in Wirklichkeit waren es aber nur 4 Stunden Fahrzeit. Unser Ziel: die Schärenstadt Västervik, die vor allem im Sommer ein beliebtes Reiseziel für Touristen ist.
Es gibt nur wenige Plätze in Schweden, an denen die Sonne sich so häufig blicken lässt wie in dieser Gegend, heißt es. Hier kann man ganz wunderbar baden, Sonne tanken und stundenlang an der Uferpromenade entlang flanieren. Und genau das war unser Wunsch, um nicht zu sagen Plan. Nach einigen sehr erlebnisreichen Tagen an der Westküste und in Astrid Lindgrens Heimatstadt Vimmerby, sehnten wir uns jetzt vor allem nach dem Meer. Beim Spaziergang durch die urigen Gassen Västerviks entdeckt man niedliche Fischerhäuser, gemütliche Cafés und schöne Restaurants mit direktem Meerblick. Västervik ist eher Städtchen als Stadt und am besten erläuft man sich seinen Charme in einem gemütlichen Spaziergang. Sehr kompetente und hilfsbereite Ansprechpartner fanden wir übrigens im Tourist Center Västervik: vom besten Spielplatz bis zum schönsten Badestrand, hier wurde uns bestens geholfen.
Besonders für Familien interessant ist die 5-Sterne-Freizeitanlage Västervik Resort Lysingsbadet. Der Edel-Campingplatz befindet sich direkt am Meer und ermöglicht allergrößten Komfort für Urlauber. Vom Zelt über das Mobile-Home bis zum gemütlichen Ferienhaus bietet die großzügige Anlange jede Menge Unterkunft-Möglichkeiten. In der Anlage befindet sich ebenso ein großes Spaßbad, viele Spielplätze und viele andere Aktivitäten für Groß und Klein.
Für die Dauer unseres Aufenthalts bewohnten wir ein geräumiges Schwedenhäuschen mit direktem Meerblick. Die Häuser sind sehr gemütlich eingerichtet und mit allem ausgestattet, was man für die Dauer des Aufenthaltes benötigt. Bis auf den Luxus eines Geschirrspülers *hüstel* haben wir eigentlich nichts vermisst…
Unvergesslich sind uns bis heute noch all die schönen Sommerabende, die wir, bis auf wenige Ausnahmen, alle draußen auf der schönen Holzterasse unseres Ferienhauses verbrachten, während unsere Töchter stundenlang und überglücklich den Hang und das Wäldchen hinter dem Ferienhaus eroberten…
Auf der Suche nach einem schönen Badestrand, landeten wir auf der wunderschönen Schlossinsel Gränsö und wollten am allerliebsten überhaupt nicht mehr weg. Die Insel liegt etwa 5 km vor der Stadt und ist über eine Brücke erreichbar. Wer Zeit hat sollte unbedingt mit dem Auto einmal rund um die Insel fahren. Die Natur ist atemberaubend und beim Anblick der vielen reizenden falu-roten Schwedenhäuschen kann einem vor lauter Entzücken schon mal die Luft wegbleiben…
Auf Gränsö finden sich einige sehr schöne Badestrände. Hier lassen sich die umliegenden Schärengärten bewundern, während man im feinen Sandstrand liegt. Unser Lieblingsstrand befand sich im Osten der Insel und heißt Bonnbackens bad. Dieses Plätzchen ist absolut traumhaft…
Jeden Morgen führte unser Weg also vom Ferienhaus direkt zum benachbarten Supermarkt, wo wir uns mit etwas Proviant für ein Picknick eindeckten, um für den Rest des Tages am wunderschönen Sandstrand abzutauchen. Bis auf eine handvoll anderer Badegäste war es hier immer angenehm ruhig – das mag wohl an der Tatsache gelegen haben, dass in Schweden ab Mitte August die Feriensaison bereits endet…
Am Strand beschäftigten sich die Kinder stundenlang damit Sandburgen zu bauen, ins Wasser zu hüpfen mit dem Kescher kleine Fische zu fangen und wurden anschließend mit einer kleinen schwedischen Tradition belohnt: eine kunterbunte Tüte Lördagsgodis, einer schwedischen Naschtüte aus Bonbons und Weingummis, die es klassischerweise nur am Samstag gab. Diese schwedische Sitte, die für uns so niedlich klang, entstand übrigens in den 50er Jahren und war ursprünglich eine Karies-Präventionsmaßnahme ;-)…
Wenn man schon einmal auf der Insel Gränsö ist, sollte man unbedingt auch das kleine Empire-Schloss Gränsö Slott besuchen. Das hübsche Schlösschen liegt direkt am Meer und ist umgeben von einem wunderschönen Garten und einem 300 Hektar großen Naturschutzgebiet mit Eichenwäldern, Badeplätzen und Wanderwegen…
Im Schloss befindet sich ein Restaurant, noch viel entzückender ist jedoch das kleine Schlosscafé, dass man in einem seitlichen Nebengebäude findet…
Bei schönem Wetter kann man auf der großzügigen Terrasse sitzen und den grandiosen Meerblick bei Kaffee und Zimtschnecken genießen. Für den Fall dass das Wetter nicht mitspielt, tröstet die bezaubernde Inneneinrichtung des kleinen Cafés auch ganz wunderbar über schlimmstes Schmuddelwetter hinweg…
Bis vor rund zwanzig Jahren war auf der Insel Gränsö nicht viel los. Das Schloss war verfallen und zugewachsen, bis der Unternehmer Per Johansson es sah und aus seinem Schönheitsschlaf erweckte. Er baute ein Hotel mit Spa neben das Schloss, das sich in all den Jahren zu einem renommierten Resort mit dem Beinamen „Beauty by the sea“ entwickelt hat.
Nach 9 Tagen schwedischer Ostküste, viel Sonnenschein und allerfeinster Meeresluft hieße es für uns schweren Herzens Abschiednehmen. Das ist nicht immer ganz einfach und heute noch vergeht kaum eine Woche in der wir uns nicht in unseren schwedischen Sommer zurück träumen oder einfach mal den nächsten Sommer in Bullerbü & Co. planen.
Ich hoffe Du konntest die kleine Zeitreise in meinen schwedischen Sommer auch ein klein wenig genießen. Vielleicht erinnert sie dich ja auch wieder ein wenig an all die Sonnenstrahlen und Farben die Du in Deinem letzten Sommer gesammelt hast. Vergiss sie nicht und pack sie ruhig ab und zu aus… Sie wärmen so herrlich schön von Innen ganz egal wie bitterkalt es gerade vor der Türe ist.
Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende!
Allerliebste Grüße,
Birgit
Frau M vom ZehntenStockLinks says
Grosse Schwedenliebe ist auch hier angesagt und ich musste die Bilder auch auf meinem Blog zeigen. Bis heute kriege ich dann beim Anschauen grossen Sehnsucht. Ist einfach ein tolles Land mit tollen Menschen und einem unfassbar hohem Wohlfühlfaktor.
Danke fürs Zeigen! Und die Idee mit den Süssigkeiten ist super…
*bee says
Sehr gerne! Und auch hier ist wieder die ganz große Schweden-Sehnsucht ausgebrochen. Mit etwas Glück geht es im Sommer aber glücklicherweise wieder dorthin zurück 😉
Allerliebste Grüße,
Birgit