Also, wenn es so etwas wie ein früheres Leben tatsächlich geben sollte , wenn wir vor unserem jetzigen Dasein schon mindestens einmal auf dieser Welt gelebt haben, dann habe ich eine ziemlich konkrete Ahnung wie und wo es mich damals schon einmal gegeben hat… Im Orient! Definitiv. Wie ich darauf komme? Na ja, wen wunderts aber es hat ziemlich viel mit Essen zu tun ;-)… Ich liebe gutes Essen – die Herkunft ist meist egal, kulinarisch sind mein Herz und mein Magen so ziemlich überall daheim. Wenn es aber um orientalische Köstlichkeiten geht, erfüllt mich dieser Genuss mit einem Zufriedenheitsgefühl, dass sich so gut anfühlt, dass es fast nicht von dieser Welt sein kann… In meinen 3 Schwangerschaften hätte ich schon früh morgens für so ziemlich jede orientalische Gaumenfreude so einiges getan und beim Genuss von gefüllten Weinblättern, Hummus, Tabouleh, gemischten Mezze, Falafel und warmem Pita-Brot breitet sich jedes Mal ein wohlig, warmes Gefühl in meinem Körper aus, dass von den Haar- bis in die Zehenspitzen reicht. Das Gehirn ist komplett ausgeschaltet und dieser Genuss-Moment ist jedes Mal sowas von hoch emotional, dass daher meine Annahme kommt dass mich mit der herzhaften Orient-Küche einfach mehr verbinden muss als einfach nur eine kleine Vorliebe. Mit mir ein gutes orientalische Menü zu genießen könnte eventuell sogar ein bisschen peinlich werden, die Geräusche die ich bei einem solchen Essen von mir gebe (von mir geben muss, denn ich kann einfach nicht anders!) klingen dann , nun ja… sagen mir mal „äußerst sinnlich“ ;-). Harry & Sally ist nichts dagegen…
Und während ich mir mein vorzeitliches Dasein im Orient ausmale, probiere ich mich, immer wenn mir danach ist, durch all die vielen Köstlichkeiten aus 1001 Nacht…
Zur Zeit ganz hoch im Kurs: Baba Ghanoush. Die Auberginencreme kommt bei uns im Moment beinahe wöchentlich auf den Tisch. Nicht nur ist sie schnell zubereitet, nein sie schmeckt auch sensationell gut und benötigt dafür nicht mal spektakuläre Begleiter. Ein wenig geröstetes Pitabrot reichen vollkommen aus und egal ob als schlichtes Abendessen, als Fußball-Snack vor dem Fernseher oder Dip beim Grillen – Baba Ghanoush kann alles!
Wichtig für den Geschmack sind die Röstaromen der Aubergine – je rauchiger desto besser, finde ich. Wer also die Gelegenheit hat die Aubergine auf dem Grill zu rösten, sollte dies tun. Und wenn mal keine Grill-Laune oder nicht das passende Wetter ist, dann reichen auch etwa 30 Minuten im Backofen vollkommen aus. Ich habe viele Auberginencreme Varianten ausprobiert – mit Tahini und ohne, viel oder wenig Knoblauch, usw…. hier kommt mein persönliches Lieblingsrezept:
Baba Ghanoush (reicht als Aufstrich/Dip für etwa 4 Personen):
Backofen auf 240 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen. 2 mittelgroße Auberginen rundherum mit einer Gabel einstechen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Auf der mittleren Schiene des Backofens etwa 30 Minuten rösten, dabei immer wieder etwas drehen. Die Aubergine sollte weich und die Schale schrumpelig und dunkel sein. Kurz abkühlen lassen und anschließend den Strunk abschneiden. Aubergine halbieren und das Fruchtfleisch mit einem Löffel herauslösen und in eine Pürierschale geben. 2 gehackte Knoblauchzehen, Saft einer halben Zitrone, 1 großzügiger Esslöffel Tahini (Sesampaste), reichlich Salz, etwas Pfeffer sowie eine Prise Kreuzkümmel hinzugeben und mit dem Pürierstab bis zur gewünschten Konsistenz pürieren (von grob bis sehr fein ist alles möglich). Baba Ghanoush in ein Schälchen geben und möglichst komplett abkühlen lassen. Vor dem Servieren mit 2 EL Olivenöl beträufeln und mit ein paar Chilliflocken und etwas gehackter Petersilie bestreuen. Zu geröstetem Pitabrot reichen!
Ich verwende gerne Pita-Brot aus dem Supermarkt: einfach mit etwas Olivenöl einpinseln und in der Grillpfanne (oder auf dem Grill) ein paar Minuten von jeder Seite anrösten!
Beim Genuss dieses leckeren Aufstrichs geht dann auch immer wieder die Fantasie mit mir durch und so male ich mir mein Leben im Orient bunt und äußerst genussreich aus… Vielleicht war ich ja eine kleine, runde Haremsköchin die von früh bis spät gekocht und immer wieder probiert hat… Oder eine Gemüsefrau auf einem arabischen Markt die eingelegte Oliven in Tontöpfen und allerlei Gemüse und warmes Pitabrot angepriesen hat… Oder…. Na ja, wie auch immer… Essen hat wohl immer eine sehr große Rolle gespielt – früher wie heute!
Wenn es Dich schon einmal gegeben hat auf unserer schönen Erde, wer und wo magst Du wohl gewesen sein? Verrat es mir, ich freue mich!
Alle Liebe und bis zum nächsten Mal,
Eure orientverliebte *bee
Claudia says
Hmmm…sieht das mal wieder lecker aus. Auch ich liebe die orientalische Küche 🙂
Du must unbedingt mal Urlaub in den Emiraten machen……ich sag dir……..du weißt nicht was du als erstes probieren sollst……und musst immer wieder hin (und sei´s nur um deine Gewüze aufzufüllen :-))
Werde dein Rezept auf jeden Fall ausprobieren und freue mich schon drauf.
LG,
Claudia
Franziska vom "Have a Try-Blog" says
Sehr lecker, ist abgespeichert … 😉
LG, Franziska
steffherz says
Mmh, eigentlich bin ich gar nicht so wild auf Auberginen, aber das Rezept für den Dip klingt einfach köstlich! Das muss ich unbedingt mal ausprobieren 🙂
Liebe Grüße
Stefanie
MKW says
Hallo Birgit, danke für dieses leckere Rezept, ich habe vor vielen Jahren einen ähnlichen Aufstrich versucht und der hat mir und meiner Familie überhaupt nicht geschmeckt (obwohl wir in Griechenland begeistert davon waren). Aber dieses Rezept war ein voller Erfolg ! Ich habe deinen Blog erst vor kurzem entdeckt, er ist wirklich ganz toll, danke dafür. Liebe Grüße MKW