Heute habe ich den ganzen Tag damit verbracht neben meinem kleinen Glühwürmchen auf der Couch zu liegen und ihm das fiebrige Händchen zu halten. Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber normalerweise bringt mich (m)ein krankes Kind erstmal total aus der Fassung. Zumindest kurzzeitig. Dabei jagen Husten, Schnupfen und Fieber mir schon lange keine Angst mehr ein, nein, es geht um etwas ganz anderes. Und heute Nacht war es mal wieder so weit. Mit glühendem Kopf kuschelte sich das kleine Kind jammernd neben mich. Sie schlief schnell wieder ein, ich nicht. Stattdessen begann es in meinem Kopf zu rattern. Alle Szenarien von der spontanen Genesung bis zum Fieberkrampf wurden durchgegangen. Immer im Nacken: mein Staatsfeind Nr. 1: das schlechte Gewissen! „Ich kann doch nicht schon wieder in der Arbeit fehlen, war doch erst letzte Woche einen Tag daheim um das große Kind zu pflegen“ vs „Mein armes, krankes Würmchen, alles andere ist jetzt sowas von egal, also schlaf weiter!“ So ging es hin und her, bis ich irgendwann doch ganz resigniert einschlief.
Und während ich häufig am nächsten Morgen weiter grüble, mit dem Liebsten verhandele („Du oder ich, wer bleibt heut daheim?“) oder mir krampfhaft versuche einzureden „sooooo krank ist sie doch gar nicht!“ (funktioniert nie!) war es heute ganz anders. Warum? Ich weiß es nicht. Vielleicht weil es einfach keine andere Wahl gab. Oder weil mir ganz sonnenklar war, dass Menschen einfach immer vor Dingen kommen (und zwar die Lieblings-Menschen noch viel, viel mehr!). Oder weil heute einfach ein richtig guter Tag zum Sich-nicht-sorgen, Kümmern und Aufpäppeln war…
Hier meine persönlichen Survival-Tips für Glühwürmchen-Tage wie diese…
Dann, wenn eigentlich nicht wirklich Zeit und Muße zum Kochen scheint, der Körper aber umso mehr nach einer vernünftigen Mahlzeit lechzt, genau dann ist diese Gemüse-Suppe mein Retter in der Not. Egal ob kranke Kinder oder stressiger Arbeitstag, für diese Suppe brauchst Du von Anfang bis Ende ganze 6 Minuten!
Wichtigste Zutat fürs Gelingen: ein klein wenig Vorbereitung. Wann immer ich Zeit habe füttere ich das Gefrierfach meines Kühlschranks mit klein geschnippeltem Gemüse in allen Variationen und idealerweise gleich portionsweise verpackt (in Zip Lock Beuteln, Gefrierdosen oder was auch immer).
Rezept für den 6-Minuten-Muntermacher:
1 l Gemüsebrühe zum Kochen bringen. Etwa 2 gute Handvoll gefrorenes Gemüse (hier: Zucchini, Karotten, Lauchzwiebeln, braune Champignons, Knoblauch und Kräuter) und 100 g asiatische Chow Mein Nudeln in die Brühe geben und 4 Minuten köcheln lassen. Suppe evtl. mit Salz, Pfeffer und frischen Kräutern würzen und heiß schlürfen.
Und auch wenn mein kleines Mädchen penibel um das Gemüse in der Suppe herum gesessen hat, sie tut gut, wärmt von innen und hinterlässt ein wohliges Gefühl von satter Zufriedenheit.
Zum Aufpäppeln reicht so eine Suppe allein allerdings noch nicht ganz und deswegen gabs hinterher noch leckere Himbeer-Pfannkuchen. Einfach, gelingen immer und schmecken nach sorgenfreier Kindheit…
Hier mein Lieblings-Pfannkuchenrezept (reicht bei uns für 8 Pfannkuchen):
300 ml Milch mit 150 g Mehl in einer Schüssel glatt rühren. 4 Eier, 1 Päckchen Vanillezucker, 25 g Zucker, eine Prise Salz und einen Schuss sehr sprudeliges Mineralwasser hinzugeben und gründlich verrühren. Pfannkuchenteig mindestens 15 Minuten quellen lassen.
Etwas Butter in eine beschichtete, heiße Pfanne geben und eine Kelle Teig hinein geben, schwenken und verteilen und goldbraun backen. Pfannkuchen vorsichtig wenden und ebenfalls goldbraun backen. Evtl. Im Backofen (50 Grad) warmhalten.
Wir essen die Pfannkuchen am liebsten mit Himbeermarmelade (die wird noch jedes Jahr von meiner Oma gekocht!) oder einfach nur mit Zucker bestreut und zusammengerollt. So einfach geht Glück!
Und so blieb heute sogar noch ein klein wenig Zeit für dieses Glühwürmchen-Seelentrösterchen…
Das Lieblingspüppchen bekam einen neuen Strampler. In 10 Minuten haben wir aus einem alten Baby-Body einen neuen, kleinen Puppenstrampler genäht. Das ganze funktioniert mit oder ohne Nähmaschine. Das Glühwürmchen strahlt nun noch ein klein wenig heller, aber dieses mal vor Freude ;-). Eine simple Anleitung findest Du hier.
Tja, das war unser Tag. Könnte schlimmer sein und fast könnte man den Viren-Alarm schon wieder vergessen, wenn nur nicht… Tja, wenn nur nicht jetzt auch das große Kind beschlossen hätte mit der Kleinen ein wenig um die Wette zu glühen… Aber morgen ist ein neuer Tag, mal sehen was wir da so anstellen.
Macht’s gut Ihr Lieben. Und bleibt gesund. Und wenn nicht, dann macht zumindest das beste daraus ;-)…
Allerliebste Grüße,
*bee
Kristin Süd says
Ach liebe Bee,
ich weiss so gut was Du meinst und finde Gedankenkarusselle in der Nacht und überhaupt wenn es um die Kinder geht ganz furchtbar. Ich musste vor kurzem das erste Mal (in über 12 Jahren Mama-sein und mit 4 Kindern…) notfallmässig mit einem meiner Kinder ins Kinderkrankenhaus (wegen Menengitisverdacht bei meinem jüngsten) und ich habe noch nie in meinem Leben solche Angst gehabt… grosses Kopfkino inklusive. Die Erleichterung mein Glühwürmchen dann daheim im Bett im Arm zu haben war riesig und diese Nacht habe ich tief und fest geschlafen!
Ich wünsche Deinen Kindern ganz schnelle gute Besserung und euch allen alles Liebe und Gute. Passt auf euch auf und macht weiterhin das Beste aus diesen Glühwürmchentagen… Deine Kinder werden sich sicher auch später noch an Deine liebevolle Pflege erinnern!
Herzliche Grüsse,
Kristin
dagmar0815 says
Auch ich kann da mitfühlen, bin seit einem Jahr Oma des süssesten Enkels der Welt, und genau der hatte an Weihnachten endlose Fieberschübe, irgendeiner hatte immer die Hand an seiner Stirn oder im Nacken. Alles ist wieder gut, aber bis dahin stirbt man tausend Tode! Ich wünsch Deinen Mädels gute Besserung, und dir möchte ich sagen, lass das schlechte Gewissen weg, wer seine Patienten so umsorgt, kann nicht viel verkehrt machen!
Alles liebe
Dagmar0815
Gabs says
Einen großartigen Tag hast Du daraus gemacht!
kama says
Gute Besserung und alles Liebe!