Seid ihr bereit für ein klein wenig von der großen Liebe? Nein, es geht nicht um den Valentinstag – dieser Tag ist mir eigentlich ziemlich schnurzpiepegal. Um die Liebe zu feiern brauche ich keinen eigenen Tag, nur ein ganzes Leben ;-). Die große Liebe die ich Dir heute zeigen mag ist essbar und ich muss wohl kaum erwähnen dass sie herrlich, wunderbar und nach dem puren Glück schmeckt. Wie die Liebe eben auch. Ein bisschen süß, und auch ein klein wenig sauer, außen knusprig und innen butterig weich. Und am allerliebsten gönne ich mir dieses Stückchen Liebe direkt aus dem Backofen, denn ein Biss in diese leckere Gebäckteilchen fühlt sich an wie Schmetterlinge im Bauch…
Zugegebenermaßen, ich trage ziemlich dick auf, aber ich kann eben nicht anders. Und damit Du verstehst was ich meine, erzähl ich Dir mal eben kurz die Geschichte zu dieser großen Liebe…
Mit Anfang 20 ging ich für knapp 2 Jahre an die Ostküste der USA. Dabei hatte ich großes Gepäck, viel Neugier und auch eine große Ladung Angst vor dem Alleinsein in der weiten Ferne. Und es kam wie es wohl kommen musste: ich hatte eine der besten Zeiten meines Lebens, fühlte mich sauwohl und genoss die Fremde wie ich es niemals geglaubt hätte. 2 Jahre später kam ich wieder heim: mit viiiiiel mehr Gespäck, einem Kopf voller Ideen und dem Mann fürs Leben. Auch dabei: die leidenschaftliche Liebe für Scones.
Scones sind eigentlich ein englisches Teegebäck, in den USA werden sie in allen Geschmacksrichtungen, und auch etwas größer als ihre britischen Verwandten, gebacken. Ein Tag konnte nicht besser anfangen als mit einem Besuch zum benachbarten Bio-Supermarkt, der auch eine herrliche Bäckerei beherbergte. Nachdem ich mich einmal durch alle verfügbaren Sorten (von herzhaft bis süß) probiert hatte, stand der Favorit schnell fest: ein Raspberry-Vanilla-Scone. Wenn ich früh genug dort war, waren die Scones noch warm und allein der butterige, himbeersüße Duft löste schon großes Herzklopfen bei mir aus.
Auch heute noch, führt der erste Weg aus dem Flugzeug immer zur besagten Bäckerei. Der erste Scone ist immer der Allerbeste, und obwohl meine Zeit in Philadelphia schon mehr als 10 Jahre zurückliegt, schmecken sie mindestes noch genausogut wie am ersten Tag.
Bei dieser großen Verliebtheit war es natürlich nur eine Frage der Zeit bis die ersten Himbeer-Scones auch hier aus dem Backofen hüpften. Es gab nur ein kleines Problem: egal was ich auch tat, welches Rezept ich auch probierte, sie schmeckten nie nach dem Original. Zu süß, zu salzig, zu weich, zu trocken. Das war ziemlich frustrierend und ich verordnete mir nach einer Weile eine ziemlich lange Scone-Abstinenz. Bis vor kurzem: da packte es mich wieder: die Sehnsucht nach der Ferne und dem ersten Biss in das knusprige Himbeer-Gebäck. 3 Tage lang probierte und studierte ich alles was mir über das Teegebäck in die Hände fiel, kombinierte 4 verschiendene Rezepte miteinander, fügte noch ein paar eigene Zutaten hinzu und schickte die Teilchen mit vielen guten Wünschen in den Backofen. Nach einer gefühlt endlosen Wartezeit und dem ersten begehrten Biss in das warme Teilchen folgte eine 3-tägige Scone-Party. Sie schmeckten grandios und endlich, endlich genauso wie mein Geschmacksgedächtnis es in der Erinnerung hat.
Sie sehen vielleicht unspektakulär aus, aber ich verspreche Dir sie schmecken köstlich. Scones ist man am besten frisch und gekrönt wird so ein Himbeer-Scone mit einem schönen Klecks Lemon-Curd.
Hier das Rezept für die Raspberry-Vanilla-Scones mit Lemon-Curd:
380 g Mehl mit 70 g Zucker, 1/2 Tütchen (10 g) Backpulver und 1/2 Teelöffel Salz vermischen. 125 g kalte Butter (1/2 Päckchen) in kleinen Würfeln hinzugeben und solange verkneten bis der Teig bröselig wird und die Butterstückchen maximal erbsengr0ß sind. In einer Schüssel 100 ml Buttermilch, 2 Eier, ein halbes Tütchen Vanillezucker und dem Abrieb einer (kleinen) Zitrone miteinander mit dem Rührbesen vermischen. Buttermilch-Eiermischung zu dem Mehl geben und solange verkneten bis Mehl und Flüssigkeit sich gut miteinander verbunden hat, dabei nicht zu lange kneten. Die Butter sollte sich nicht komplett mit den restlichen Zutaten vermischen sondern, zumindest zum Teil, noch in kleinen Stückchen sichtbar sein.
Ofen auf 200 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche legen und etwa 1,5 cm dick ausrollen. 1 handvoll TK-Himbeeren in den Teig drücken. Anschließend den Teig einmal zusammenklappen und nochmals vorsichtig kreisrund ausrollen. Eine zweite handvoll Himbeeren auf dem Teig verteilen und leicht hineindrücken. Kreisrunden Teig in 8 „Tortenstücke“ schneiden und jedes Stück mit ausreichend Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Scones mit etwa 2 EL Schlagsahne besreichen und mit 1 EL grobkörnigem Zucker (ich habe groben Rübenzucker verwendet) bestreuen und 25 – 28 Minuten backen bzw. solange bis die Scones eine leicht goldene Farbe annehmen. Aus dem Backofen nehmen, leicht abkühlen lassen und pur oder mit etwas Lemoncurd genießen!
Rezept für Lemon-Curd (reicht für etwa 2 Marmeladengläser):
150 ml Zitronensaft und dem Zitronenabrieb (bei mir waren das 4 Zitronen) in eine Schale geben. 150 g Zucker hinzugeben und im heißen Wasserbad auf dem Ofen glattrühren. 100 g Butter in kleinen Stückchen dazugeben und ebenfalls glattrühren, so dass sich eine homogene Flüssigkeit bildet. 3 große Eier in einer separaten Schüssele kurz verquirrlen und zur Butter-Zitrus-Masse geben. Im Wasserbad solange rühren, bis die Masse cremig und streichfähig wird. In 2 saubere Marmeladengläser geben und abkühlen lassee. Im Kühlschrank hält sich das Lemon-Curd mindestens eine Woche, bei mir eigentlich auch etwas länger wenn es nicht vorher aufgefuttert wird. Lemon-Curd eignet sich nicht nur als Scone-Belag sondern lässt sich auch wunderbar aufs Frühstücksbrot streichen. Und wer möchte kann auch andere Desserts und Gebäck damit verfeinern.
Ihr Lieben, egal ob ihr den heutigen Valentinstag feiert oder nicht, tut Euch und ein paar Lieblingsmenschen heute was richtig Gutes.
Es lebe die Liebe!
Habt’s schön und bis zum nächsten Mal,
*bee
Fenta says
Liebe bee,
da hast du Recht,
schließlich liebt man die Personen um sich nicht nur an einem Tag sondern auch an den anderen 364 Tage.
Daher gibt es bei uns auch nix spezielles zum Valentinstag.
Heute habe ich allerdings mal ein etwas anderes Frühstück gemacht:
http://www.kreationen-a-la-fenta.blogspot.de/2013/09/zum-fruhstuck-mal-etwas-ganz-anderes.html?m=1
Vielleicht hat du ja Lust, denn ab Morgen startet mein erstes Blogevent:
http://kreationen-a-la-fenta.blogspot.de/2014/02/babyshower-blogevent.html
Liebe Grüße Fenta
von http://www.kreationen-a-la-fenta.blogspot.de
Sharon says
Das sieht furchtbar gut aus! Den (das ?) Lemon Curd mach‘ ich auf jeden Fall mal nach. 🙂
Ganz viel Liebe zum Valentinstag <3
Sharon
Nell says
Mir läuft allein beim lesen das Wasser im Mund zusammen. 🙂
Danke, dass du diese wunderschöne Geschichte mit uns geteilt hast!
*knuddel*