Heute möchte ich ein Rezept mit Dir teilen, dass mich komplett umgehauen hat, als ich es zum allerersten Mal zubereitet habe. Für gewöhnlich male ich mir beim Kochen schon aus, wie das Gericht schmecken könnte und in den meisten Fällen passen kulinarische Vorstellungskraft und Rezept ganz gut zusammen. Bei der gefüllten Aubergine mit Buttermilchsauce erwartete ich also ein leckeres vegetarisches Gericht, bekam aber stattdessen ein Knaller-Gericht, dass einem die Schuhe auszieht weil es so sensationell und überraschend anders schmeckt.
Wie die überraschende Aubergine ist auch das Kochbuch aus dem sie stammt: einzigartig, herrlich lecker und oft ganz anders als erwartet…
Mit dem Kochbuch „Genussvoll vegetarisch“ von Yotam Ottolenghi liebäugelte ich seit seiner Veröffentlichung vor 6 Jahren. Warum auch immer dauerte es aber mehre Jahre, bis das Buch auch bei mir einzog. Vielleicht war es das wenig ansprechende Cover oder mangelnde Neugier – ich weiß es nicht mehr. Irgendwann fiel mir das Buch aber im wahrsten Sinne vor die Füße und seitdem ist es eines meiner allerliebsten Kochbücher, gespickt mit Unmengen von Lesezeichen und verziert mit hart verdienten Fettflecken und allerlei sonstiger Küchenspritzer.
Ottolenghi lebt und arbeitet in London, hat eine deutsche Mutter und einen italienischen Vater, ist in Jerusalem aufgewachsen und galt vor einigen Jahren als Shootingstar der Kochbuch-Szene. Seine Küche ist mediterran-orientalisch, ungemein lecker und steckt voller überraschender Zutatenkombinationen und Geschmackserlebnisse. Dafür liebe ich Ottolenghi und ganz besonders diese Buch.
Die gefüllte Aubergine kommt mit sehr wenigen Zutaten aus, ist schnell und einfach zubereitet und schmeckt herrlich cremig und überrascht, dank Buttermilchsauce und Granatapfelkernen, mit dem herzhaft-süßen Geschmack. So, so lecker!
- 2 große, lange Auberginen
- 80 ml Olivenöl
- frischer Thymian
- Salz, Pfeffer
- 1 Granatapfel, Kerne herausgelöst
- 1 TL Za'atar-Gewürzmischung (lohnt sich, schmeckt aber auch ohne!)
- 140 ml Buttermilch
- 100 g griechischer Naturjoghurt
- 1 1/2 EL Olivenöl
- 1 kleine Knoblauchzehe, zerdrückt
- Salz, Pfeffer
- Backofen auf 200 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Die Auberginen samt Stielansatz der Länge nach halbieren. Das Fruchtfleisch mit einem scharfen Messer rautenförmig einschneiden ohne die Haut dabei durchzuschneiden.
- Die Auberginenhälften mit der Schnittseite nach oben auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und mit dem Olivenöl bestreichen, bis die Auberginen das gesamte Öl aufgesogen haben. Mit Thymianblättchen, Salz und Pfeffer bestreuen und im vorgeheizten Backofen 35 - 40 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen.
- Für die Sauce alle Zutaten miteinander vermischen.
- Auberginenhälften großzügig mit der Soße beträufeln, mit Granatapfelkernen und Thymianblättchen bestreuen, nochmals mit Za'atar, Salz und Pfeffer würzen und mit etwas Pita- oder Weißbrot servieren.
Mit diesem Rezept aus einem meiner allerliebsten vegetarischen Kochbücher verabschiede ich mich für heute in einen frühlingshaften Rest-Sonntag!
Habt’s fein!
Allerliebste Grüße,
Birgit
Nic says
Wie schön! Dieses ist auch mein allerliebstes Kochbuch überhaupt.
Und man sieht es ihm auch an. ?
Aus keinem Kochbuch habe ich mehr nachgekocht wie aus diesem, aber das Auberginenrezept habe ich noch nicht ausprobiert, werde das aber auf jeden Fall bald nachholen.
*bee says
Schööööön!
Viele liebe Grüße,
Birgit
Monika says
Liebe Birgit,
ich bin gerade über Deine Seite gestoßen und muss erst einmal ein Lob aussprechen, wie schön Du sie gestaltet hast. Auch bei diesem Beitrag muss ich sagen: wunderschöne Bilder, könnten fast selbst aus einem Kochbuch sein.
Das Rezept klingt wirklich interessant und wird wohl auch von mir selbst einmal gekocht werden. Danke dafür!
Liebe Grüße,
Monika
*bee says
Sehr gerne und vielen Dank, liebe Monika!
Schöne Grüße vom See,
Birgit
Margit says
Hallo, ich habe mehrere Kochbücher von Ottolenghi, das vorweg, ich koche sehr viel, habe viel, jahrzehntelange Erfahrung, bin offen für alles und koche natürlich so viel wie möglich aus diesen Kochbüchern von Ottolenghi.
Trotzdem kam ich erst heute dazu, dieses Rezept auszuprobieren, das dermaßen gehypt wird.
Ich kann wirklich nicht verstehen, warum?
Wir haben das Gericht als Mischmasch empfunden.
Von der Aubergine ist nichts zu schmecken.
Die Granatapfelkerne gehen geschmacklich völlig unter und sind eigentlich nur eine hübsche Deko.
Die Sauce, auf dem Foto in „Genussvoll vegetarisch“ eher etwas fest aussehend, ist flüssig, klar, flüssige Buttermilch überwiegt.
ich möchte diese „rustikal-elegante Vorspeise“ keinem meiner Gäste servieren.
Sorry, aber das ist geschmacklich null.
Da ich mir Vermerke mache, wie die Gerichte einzustufen sind, kann ich in meinem Buch von Ottolenghi nur 1 Stern vergeben.