Als ich Anfang des Jahres mit meiner eigenen Aufräum-Challenge begann, konnte ich noch nicht ahnen, welche Kreise dieser Entschluss zum Aufräumen, Ausmisten und Neugestalten noch ziehen würde. Mittlerweile ist das ganze Haus mindestens einmal von mir auf den Kopf gestellt worden, ich habe säckeweise Kleidung, Nippes und Gedöns verschenkt oder entsorgt und alles fühlt sich so herrlich leicht, ordentlich und unbeschwert an.
Was als reine Chaos-Kampfansage begann, entwickelte sich in den letzten Wochen ganz unbemerkt auch zu einem inneren Aufräumprozess. Als das Außen sich nämlich irgendwann ordentlich und um einiges reduzierter aus seiner ollen Pelle schälte, reagierte mein Innenleben urplötzlich mit so einem starken Gefühl von Klarheit darauf, dass mir hin und wieder fast schwindelig wurde vor lauter Aha-Momenten und erleichternden Erkenntnissen. Diese Wendung war weder geplant noch erhofft, aber sehr willkommen. Und eigentlich hätte ich es mir schon von vornherein denken können, denn so läuft es in meinem Leben seit ich denken kann: äußere Ordnung (oder Unordnung) überträgt sich IMMER auf meine Inneres. Dass das so ist, betrachte ich als großes, großes Glück, denn wann immer ich innerlich im Chaos versinke, befreien mich wenige Minuten Haus, Schränke oder Zimmer aufräumen aus meiner Not. So auch jetzt, denn wie Schuppen fiel es mir von den Augen dass und wie ich mich aus meinem Hamsterrad befreien kann.
Als ich vor einigen Jahren ziemlich aufgeregt diesen Blog mit den ersten Worten füllte, war ich gerade zum zweiten Mal Mama geworden und auf der Suche nach einer kleinen Ablenkung vom hin und wieder öden und isolierten Mami-Alltag in der Großstadt. Ziemlich unbeholfen dafür aber umso erfüllter, nutzte ich jede freie Minute für mein neues Hobby und teilte was das Zeug hielt: Bastelideen, Rezepte und alles was mir sonst noch so einfiel. Das allermeiste war – aus heutiger Sicht – ziemlich belanglos, und trotzdem war dieser Blog von der ersten Minute bis zum heutigen Tage mein HappyPlace. Ein Ort an dem ich all das teilen konnte was mir Spaß machte, was mich vor Glück und Stolz hin und wieder beinahe platzen ließ oder was so toll/schön/lecker/aufregend war, dass ich es unbedingt weitersagen musste.
Heute, gute 6 Jahre später, haben sich einige Dinge sehr verändert: immer mehr Leser landen auf EmmaBee, neue Themenbereiche haben einen festen Platz auf dem Blog gefunden, dieser bekam irgendwann ein neues Kleidchen verpasst und im gleichen Atemzug macht ich aus einem Hobby meinen neuen Beruf. So ganz in echt und mit einer guten Mischung aus Nervenkitzel, Freude und Angst im Bauch.
Eine Sache ist neben all dieser Veränderung aber immer noch genauso wie an diesem Novembervormittag vor 6 Jahren, an dem ich mit zitterigen Händen zum ersten Mal auf ‚Veröffentlichen‘ drückte: der Blog ist immer noch mein HappyPlace. Immer, immer, IMMER. Hier teile ich nach wie vor all das was mich bewegt, begeistert, erfreut oder auf himmlischste Art und Weise satt und zufrieden macht. Hier versuche ich dem Leben auch dann die schönsten Seiten abzuringen, wenn es gerade nicht so viel entzückendes zu bieten hat. Hier lasse ich Ideen, Gedanken und Worte aus meinem Herzen fließen und hoffe jedes Mal wieder aufs Neue, dass sie dort landen, wo sie gerade am allermeisten willkommen sind…
Mittlerweile tummeln sich unendlich viele Blogs da draußen, umso dankbarer bin ich für all die treuen und neuen Leser die regelmäßig bei mir vorbeischauen um sich ein klein wenig Inspiration für den Alltag abzuholen. Und obwohl es (auch in meinem Umfeld) noch jede Menge Menschen gibt, die das alles mehr belächeln als ernst zu nehmen, bin ich sehr dankbar für das große Privileg durch meinen Blog einen Weg gefunden zu haben mich persönlich und beruflich selbst verwirklichen zu dürfen. Das ist, wie ich mittlerweile weiß, nicht selbstverständlich.
Der Blog ist mein Katalysator, durch ihn habe ich meinen Stil gefunden, mich weiterentwickelt, bin selbstbewusster geworden und gleichzeitig habe ich auch noch viele, viele wunderbare Menschen kennengelernt, auf die ich wohl sonst nie getroffen wäre. Von lieben Kommentare die mir zu Herzen gehen bis zu neuen Freundschaften – es ist alles dabei was das Leben zu bieten hat!
Als ich Ende 2015 meine Leidenschaft zum Beruf machte, wusste ich noch nicht, dass das klassische Bloggen schon bald nur noch den kleinsten Teil meines Jobs ausmacht. Neben einigen Kooperationen laufen hier hinter den Kulissen viele andere Projekte, von denen Ihr aber vermutlich eher selten etwas mitbekommt. Neben redaktionellen Beiträgen und einem neuen Herzensprojekt über das ich Euch schon ganz bald mehr verraten kann, habe ich in den letzten Monaten sehr intensiv an meinem ersten Kochbuch gearbeitet. Dies ist ein kleiner, großer Traum der in Erfüllung geht und ich freue mich wirklich sehr, das fertige Buch bald in den Händen zu halten!
Die letzten Wochen haben mir, ausgelöst durch meine Aufräum-Challenge, klar gemacht wie viel sich in den letzten Monaten in meinem Leben verändert hat. Das mehr an neuen Projekten ist sagenhaft schön, bedeutet aber auch gleichzeitig eine sehr große, vor allem organisatorische Herausforderung. Damit mein Blog mein HappyPlace bleibt und nicht zu einer verkrampften Pflichtübung verkommt, braucht es in meinem Leben gerade eine neue Struktur. Das Gefühl es alles gleichermaßen zu wollen verdreht mit den Kopf, macht mich fahrig, unzufrieden und blockiert das wunderschöne HappyPlace-Gefühl. Damit das nicht so ist, habe ich bereits damit begonnen einige kleine Dinge, vor und hinter den Kulissen, zu ändern.
Eine kleine Neuerung auf dem Blog: aus den zwei wöchentlichen Beiträgen (Dienstags + Freitags) wird nun bis auf ein weiteres ein Sonntags-Post. Eine kleine Veränderung, die mir den nötigen Freiraum für andere Dinge verschafft und die mir hilft, mich wieder besser zu fokussieren. Gleichzeitig kostet mich dieser Schritt zugegebenermaßen aber auch etwas Überwindung, denn in mir schlummern so unendlich viele Ideen, Rezepte, Gedanken und Geschichten die raus wollen, dass ich im Moment noch gar nicht weiß wohin damit. In entspannten Wochen, oder wann immer mir nach einem Bad in meinem HappyPlace ist, werde ich mich also auch weiterhin zwischendurch zu Wort melden und ich hoffe sehr, Euch auch weiterhin ganz oft an diesem, meinem Lieblingsplätzchen zu treffen.
Das alles musste mal gesagt werden. Unglaublich was so ein bisschen Aufräumen & Ausmisten bewirken kann ;-).
Am Sonntag geht es hier weiter, bis dahin wünsche ich Dir ein wunderschönes Wochenende!
Allerliebst,
Birgit
Kati says
Hallo meine Liebe!
Ein toller Post ganz tief aus dem Herzen geschrieben. Ich freue, dass wir uns kennen. Zwischen den Zeilen habe ich das ein oder andere Mal gelächelt und mich wiedererkannt zum Thema Aufräumen innen wie außen.
Ich möchte es nicht veräumen, Dir ganz herzlich zu Deinem Buch zu gratulieren. Ich bin mächtig gespannt und freue mich weiter von Dir hier sonntags zulesen.
Ganz lieben Gruß Kati
*bee says
Liebe Kati,
vielen Dank, das freut mich sehr!
Ganz liebe Grüße und bis bald mal wieder,
Birgit
Benni says
Liebe Birgit,
zum Thema äußere Ordnung hat Einfluss auf die innere gebe ich dir total Recht! Ich hasse zu viel Unordnung einfach, weil ich mich dann nicht mehr wohlfühle und mir konzentriertes Arbeiten schwerfällt. Darum versuche ich auch seit einiger Zeit, so viel wir möglich auszumisten und nach so einer Aufräumaktion fühlt man sich wirklich immer total befreit!
Ich fand deinen Post deshalb sehr schön zu lesen und bin ja Mal gespannt auf das, was da noch alles kommt! 😉 Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute weiterhin für deine Projekte und natürlich auch das Privatleben.
Liebste Grüße,
Benni
❤
*bee says
Vielen Dank von Herzen!
Allerliebste Grüße,
Birgit
elkesklitzekleinewelt says
Deine Worte sind traumhaft und sehr treffend gewählt! Ich wünsche dir für deine Projekte hinter den Kulissen des Blogs ganz viel Spaß und Muße und beim Betreiben des Blogs ganz viel happyness!
Grüssle aus der klitzekleinenwelt
*bee says
Vielen Dank, darüber freue mich mich sehr!
Allerliebste Grüße,
Birgit
Amelie says
Tolle Worte liebe Birgit und so viele schöne News! Ich bin schon sehr auf dein Buch gespannt!!
Ausmisten sollte ich dann wohl auch mal, wenn das so gut hilft – vielleicht ein gutes Vorhaben für den Frühling – danke für die Inspiration!
Schönes Wochenende!
Amelie
*bee says
Liebe Amelie,
vielen herzlichen Dank, ich freue mich sehr von Dir zu lesen!
Herzliche Grüße vom See,
Birgit
Dunja says
Wie ist es wunderschön Deine Zeilen zu lesen.
Hauptache Du hörst nicht ganz auf. Das wäre schrecklich.
Liebe Grüße und schöne Ostertage!
Dunja
Dunja says
Wie immer ist es wunderschön Deine Zeilen zu lesen.
Hauptache Du hörst nicht ganz auf. Das wäre schrecklich.
Liebe Grüße und schöne Ostertage!
Dunja