Heute ist Tag 2 unserer offiziellen Sommerferien – die Laune ist bestens, wir liegen im Garten und schlecken feines Erdbeersorbet, und neben all der neuen erholsamen Langsamkeit freue ich mich ganz besonders auf eine Sache: mich in den nächsten Tagen und Wochen durch 5 wunderbare Sommer-Kochbücher zu kochen. Die Sommerferienzeit ist für mich der allerbeste Zeitpunkt um ganz viele neue Rezepte auszuprobieren, mich auch an Zutaten zu wagen, die in meinem Kochuniversum bislang noch nicht vorkamen und der Sommerküche alle möglichen Aromen und eine umwerfende Farbenpracht abzuringen. Oh, ich könnte hüpfen vor Freude!
Pünktlich zum Ferienbeginn haben wir vor einigen Tagen dieses wunderbares Erdbeersorbet zubereitet – es schmeckt absolut sensationell und kommt mit nur 3 Zutaten aus. Das Rezept hierfür stammt aus einem der Sommer-Kochbücher die ich Dir heute in meiner Reihe „Mein Jahr in Büchern“ ans Herz legen möchte und und ist sozusagen mein Einstand in meine Sommer-Koch-Ferien.
5 wunderbare Bücher habe ich ausgewählt, alle liegen schon seit einigen Wochen griffbereit an meinem Lieblings-Schmökerplätzchen und aus allen Büchern leuchten einem vielen bunten Markierungs-Fähnchen entgegen. In einem Buch bin ich auf das tolle Erdbeersorbet Rezept gestoßen, und ein anderes Kochbuch ist auch schon ganz heimlich auf die Urlaubspackliste gewandert.
Hier nun meine 5 allerliebsten Sommer-Kochbücher in einer kurzen Vorstellungsrunde:
1.„Das vegetarische Kochbuch“ von Barbara Bonisolli (Callwey): „Eine Aubergine ist kein Schnitzel, und sie hat es nicht nötig sich als eines zu verkleiden.“ – dieser Satz im Vorwort des zweiten Kochbuches der Foodfotografin und Kochbuchautron trifft den Nagel auf den Kopf, und hat mein Herz im Sturm erobert. Wie schon beim ersten Buch ist Barbara Bonisolli wieder ein wunderbar atmosphärisches und reich bebildertes Kochbuch-Meisterwerk mit 100 Rezepten gelungen. Die Autorin erfüllte sich vor vielen Jahren den Traum vom Leben auf dem Land. In einem gemütlichen Bauernhaus am Starnberger See tut Frau Bonisolli das, wovon viele träumen – in ihrem großen Garten baut sie ihr eigenes Gemüse und Obst an, hütet ihre fünf Bienenvölker, Hühner und Laufenten und genießt das entschleunigte Leben abseits von Trubel und Hektik. Und genau in diesem kleinen Landidyll entstanden all die vielen wunderbaren vegetarischen Rezepte für dieses Buch, allesamt im Alltags erprobt und über die Jahre hinweg verfeinert. Und weil sich in diesem Buch keine Aubergine als Schnitzel verkleiden muss, sondern eine herrliche Aubergine sein darf, liebe ich dieses Buch und nehme es immer wieder gerne zur Hand. Das Buch ist nur nur aber vor allem im Sommer ein unschlagbares Küchen-Nachschlagewerk. Dann nämlich wenn die Vielfalt von Obst, Gemüse und frischen Kräutern unsagbar groß ist und man viel lieber in eine reife Tomate als in die olle Bratwurst beißen möchte. Ein wunderschönes Buch – nicht nur für Vegetarier! Mein aktuelles Lieblignsrezept: Fettuccine mit Zucchini und Sesam (S. 103).
2.„Open Air – Das Festival- und Camping-Kochbuch“ von Stevan Paul (Brandstätter): ein wunderbares Kochbuch für all diejenigen, die es lieben unterwegs zu sein. Der gelernte Koch, Autor, Foodstylist und Blogger Stevan Paul hat seine Erfahrung aus 20 Jahren Campingküche zu Papier gebracht und einen wunderbaren Beweis dafür geliefert, dass auch mit einer minimalen Ausstattung und unter suboptimalen Bedingungen ganz wunderbare Gerichte und kulinarische Augenblicke entstehen können, die nichts mit Dosenravioli und verkohlten Grillwürstchen zu tun haben müssen. Ich bin weder Camperin noch Festival-Gängerin, verliebt habe ich mich trotzdem in dieses Notizbuch-ähnliche Kochbuch. Schon alleine beim Durchblättern kann man sich der geballten, mit der Kamera eingefangenen, Lebensfreude nicht entziehen, die vielen abwechslungsreichen und überraschend einfachen Rezepte lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen und ganz nebenbei gibt es noch jede Menge alltags taugliche und erprobte Tipps für die Vorratshaltung, Kühlung, Ausstattung und das Kochen unterwegs. Damit dieses Buch entstehen konnte sind der Autor und die Fotografin Daniela Haug einen ganzen Sommer lang unterwegs gewesen: mit VW Bus, Zelt, Campingkocher und Grill einmal quer durch Europa gefahren, haben sechs der schönsten Musik-Festivals in fünf Ländern besucht und überall Open Air gekocht. Dieses Buch wird in diesem Jahr mit uns in den Sommerurlaub verreisen – statt bei Camping oder einem Festival wird es in unserem gemütlichen Ferienhaus in der Ferne für richtig gutes Essen ganz ohne Stress und Allround-Ausstattung sorgen. Ich freue mich darauf! Getestet und für wunderbar befunden: die Halloumi-Sticks mit Minze und Zitrone (S. 82).
3.„Burger unser“ von Tzschirner/Lecloux/Vilgis/Jorra/Knecht (Callwey): Boah, dieses Buch kommt ganz schön selbstbewusst daher, das muss man erstmal verkraften: mattschwarzes Cover, ein geprägter Burger Unser-Schriftzug, zwei Dürer-anmutende Gebetshände, die einen Burger halten, ein Gewicht von knapp 2 kg (!) und das restliche äußere Erscheinungsbild als Kochbuch im Riesenformat. In den letzten Jahren gab es einen wahre Flut von Grill- und Burger-Kochbüchern – auch ein meinem Regal stehen einige davon. Eigentlich mag ich aufgeblasene Gockel nicht so wirklich, auch nicht in Buchform, dieses Buch ist aber anders, denn das was das mächtige Äußere ankündigt wird im Inneren sogar noch übertroffen: die hochauflösenden, großformatigen Bilder sind atemberaubend, die Rezepte unglaublich vielseitig und umfassend, der Aufbau des Buches sehr logisch und ganz nebenbei erfährt man noch viel Nützliches und Grundsätzliches. Beim Durchgehen der 6 Kapitel baut man sich Stück für Stück seinen eigenen Burger zusammen: Buns, Fleisch, Patties, Sossen, Beilagen und Burger. Im letzten Kapitel werden 68 (!) wunderbare Burger-Kombinationen unter die Lupe genommen (die Fotos!!!) und von der Vor- und Zubereitung bis zum Anrichten detailgenau beschrieben. Dieses Buch ist für alle Burger-Fans und Griller ein absolutes Muss. Mein Lieblings-Burger: der Little Umami Boy: mit Kartoffelbun, East-Coast-Patty, Ziegenkäse und Kirschtomaten! Yum!
4.„Fabelhaft Französisch“ von Cathleen Clarity und Kathrin Koschitzki (Callwey): Hach, die wunderbare Welt der französischen Küche! Es gibt viele Länder mit einer unglaublich guten Küche, die französische Art den Genuss zu zelebrieren ist aber etwas ganz besonderes. In genau diese wunderbare Lebensweise lässt die Autorin Cathleen Clarity in Zusammenarbeit mit der unfassbar begabten Fotografin Kathrin Koschitzki (auch bekannt durch ihren Blog photisserie) uns mit diesem französischen Kochbuch eintauchen. In 12 thematischen Menüs findet man 70 vielversprechende Rezepte. Frühlingslunch mit der Familie, Prinzessinnen-Geburtstag oder Häppchen am Feuer – die Menüs sind sehr unterschiedlich und von schlicht und schnörkellos bis zur hochtrabenden Sterneküche ist alles an Vielfalt und Schwierigkeitsstufen dabei. Besonders hilfreich finde ich die vielen Tipps und Ratschläge in den Nebensätzen: Empfehlungen zum Zeitmanagement, Anregungen fürs Servieren und ein paar einleitende persönliche Worte der Autorin zu jedem Menü. Das Buch ist besonders für Gastgeber eine wunderschöne Inspirationsquelle und eloquenter Ratgeber. Demnächst ausprobiert wird die Galette mit Feigen und roten Trauben (S. 102).
5.„A modern way to eat“ von Anna Jones (Mosaik): Auch dieses erzählt die wunderbare Geschichte eines Traumes und seiner Verwirklichung, unglaublich viele Kochbücher tun das auf die ein oder andere Weise, wie ich finde. Die Autorin Anna Jones ist eine ehemalige Auszubildende von Jamie Oliver, arbeitete jahrelang in seinem Team mit, entwickelte Rezepte, kochte, stylte und fotografierte die Gerichte und machte sich irgendwann selbständig, um ihren eigenen Traum zu leben. Mittlerweile hat sie 2 Kochbücher geschrieben die international für großes Aufsehen gesorgt haben. Letztes Jahr erschien die deutsche Ausgabe von „A modern way to eat“ glücklicherweise auch bei uns. Das Prinzip der Autorin: sie legt großen Wert darauf, dass die meisten Gerichte in 30 Minuten oder weniger auf dem Tisch stehen und dass man nicht alle Töpfe, die der Haushalt zu bieten hat zum Kochen benutzen muss. Sehr pragmatisch und sympathisch. Über 200 vegetarische und vegane Rezepte, die sich übrigens auch fast alle für eine wunderbare Feierabend-Küche eigenen, findet man in dem Buch auf über 350 Seiten, und das ganz einfach, schlicht und ohne den erhobenen Zeigefinger, über den man hin und wieder in veganen Kochbüchern stolpern kann. Neben den köstlichen Rezepten gibt es noch eine Besonderheit: dieses Buch ist das erste, dass weltweit aus Apfelpapier hergestellt wurde. Einem Unternehmen in Südtirol ist es gelungen ein vollkommen biologisch abbaubares Papier aus Apfelresten herzustellen und „A modern way to eat“ ist das erste Buch, bei dem dieses Verfahren ausprobiert wurde. Absolutes Lieblingsrezept der ganzen Familie: das Erdbeersorbet mit Holunderblütensirup (unten geht’s zum Rezept)…
- Saft einer Bio-Zitrone
- 1 kg Erdbeeren
- 300 ml Holunderblütensirup
- Erdbeeren waschen und vom Grün befreien.
- Erdbeeren gemeinsam mit dem Zitronensaft und und dem Holunderblütensirup in ein hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab fein pürieren.
- Erdbeermasse in ein tiefkühlergeeignetes Gefäß geben und in das Eisfach geben. Nach 1 1/ 2 Stunden mit dem Schneebesen durchrühren damit sich keine größeren Eiskristalle bilden. Alle 30 Minuten wiederholen, bis das Sorbet fast gefroren ist.
- Das Sorbet innerhalb weniger Wochen aufessen.
Das waren sie also, meine 5 liebsten Sommer-Kochbücher und ein wunderbares Erdbeersorbet zum Dahinschmelzen. Vielleicht hat es Dir ja das ein oder andere Buch angetan und Du hast jetzt auch richtig Lust Dir den Sommer noch ein klein wenig schöner zu kochen.
Ich wünsche Dir einen guten Start in die Woche.
Bis zum nächsten Mal!
Allerliebst,
Birgit
Alexa says
Tolle Idee deine Lieblingskochbücher für den Sommer vorzustellen! Hmmm das Buch von Anna Jones hatte ich schon ein paar Mal in der Hand, und immer wieder weggelegt weil es mich optisch nicht so angesprochen hatte, aber das Erdbeersorbet sieht top aus! Wünsche dir eine schöne Ferienzeit! Grüßle Alexa