Wenn aus dem Nichts plötzlich ein feines Rezept für einen richtig guten Apfelkuchen ins Haus flattert, dann darf man nicht zögern und muss ihn schleunigst nachbacken, finde ich. So geschehen gestern, als eine Bekannte (Danke, liebe Anja!) mir das Rezept für „Rosas Apfelkuchen“ schickte. Und weil Apfelkuchen eine meiner großen Schwächen ist, habe ich das Rezept heute gleich nachgebacken. Schon morgens um 9 wurde bei uns gemixt und geschnippelt, das bot sich an: Baby krank, Schulkind krank, Kindergartenkind wuselt dazwischen herum und der Tag war schon in aller Herrgottsfrühe mehrere Stunden alt. Backen macht die Welt gleich ein klein wenig schöner, und das Essen des frischgebackenen Kuchens ja sowieso…
Dieser besondere Apfelkuchen kann ja nur fein sein, schließlich ist sein Rezept über die Ländergrenzen hinweg bekannt. Serviert wurde der „Toskanische Apfelkuchen“ viele Jahre von Giovanni Minuccio Cappelli (bzw. seiner Köchin Rosa) in der Trattoria Montagliari, einem italienischen Weingut in der Nähe von Panzano. Giovanni Cappelli tischte seinen Gästen den famosen Kuchen als legendären Klassiker auf. Das Rezept wurde begeistert immer und immer wieder weitergereicht, und so gelangte er auch nach Deutschland. Die Fernseh-Köche Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer veröffentlichten das Rezept für „Rosas Apfelkuchen“ im Jahre 1987 in diesem Kochbuch: „Toskana, Küche, Land und Leute“. Aber Minuccio’s Torta di mele findet sich auch im Internet auf vielen internationalen Internetseiten und Blogs (hier und hier zum Beispiel). Der Urheber des Rezeptes ist mittlerweile verstorben, die Trattoria verkauft, aber das Rezept für den „Toskanischen Apfelkuchen“ zieht immer noch seine Kreise…
Der Kuchen schmeckt einzigartig nach großer Apfelkuchenliebe und nach den schönsten Kindheitserinnerungen. Er ist eine Mischung aus Pfannkuchen und Apfel-Tarte. Das Backen geht schnell, man braucht nicht einmal einen Mixer dazu…
Rezept für den Toskanischen Apfelkuchen:
Backofen auf 200 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
5 große Äpfel (etwa 800 g) schälen, vierteln, entkernen und in Scheibchen schneiden. Im intalienischen Original werden die Apfelstücke in hauchdünne Scheiben geschnitten, es funktioniert aber auch mit dickeren Scheiben. Die Äpfel sofort mit etwas Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht braun werden.
Nun 200 g Zucker, 1 Tütchen Vanillezucker, 100 g Mehl, 1 gestrichener TL Backpulver, 100 ml Milch, 2 Eier und 100 g geschmolzene Butter mit dem Schneebesen miteinander verrühren. Apfelstücke hinzugeben und untermischen.
Eine runde Springform buttern, mehlen und anschließend die Teig-Apfelmasse hineingeben. Im Backofen etwa 55 bis 60 Minuten backen bis der Kuchen eine goldene Farbe hat.
Der Kuchen schmeckt am besten lauwarm mit etwas Puderzucker oder Vanilleeis.
Mein Tip: Bei mir hat der Kuchen schon nach wenigen Minuten richtig Farbe angenommen, ich habe die Backtemperatur deshalb auf 180 Grad reduziert.
Wir gönnen uns jetzt gleich jeder noch ein riesengroßes Stückchen Apfelkuchen und eines ist gewiss: Toskanischen Apfelkuchen gibt es ab jetzt öfter im Hause EmmaBee!
Ich wünsche Dir einen wunderbaren, apfelkuchenseeligen Start in die Woche.
Bis zum nächsten Mal,
*bee
Lady Stil says
Hallo!
Also einen Apfelkuchen kann ich ja auch ganz schlecht stehen lassen…
und schon gar nicht wenn er so lecker aussieht! Quasi auch ne Schwäche von mir! 😉
Hoffe Deinen Kids geht´s bald besser!
Liebe Grüße,
Moni
Nell says
Liebe Bee,
ich lese deinen blog immer, komme aber nur selten dazu, einen Kommentar abzugeben. Danke für dieses Rezept, das wird gleich die nächsten Tage ausprobiert! Dein blog ist eine herrliche Atempause, danke dafür! Und weil ich selbst zwei Kinder habe, mag ich deine Kommentare doppelt.
Gute Besserung für eine kranken Hühner und starke Nerven für dich! ♥
Yvonne says
Hmmm. Der sieht schon so wunderbar saftig aus!
Die Apfelkuchenliebe ist auch bei mir ganz groß 🙂
Nicole says
Liebe Bee,
dein APFELkuchen backt gerade in meinem Ofen.
Es duftet himmlisch. Ich bin gespannt.
Liebe Grüsse
Nicole
Ina says
Liebe Bee,
ich bin zufällig bei Ihnen gelandet (und sicher nicht das letzte Mal), weil ich das Rezept von „Rosas Apfelkuchen“ gesucht habe. Mein Vater war früher sehr häufig beruflich in Italien und brachte vor über 30 Jahren das Rezept von einer seiner Reisen mit. Als Kind wuchs ich quasi mit Rosas Apfelkuchen auf. Da leider irgendwann das Rezept verloren ging und mein Vater sich nicht mehr an das genaue Verhältnis der Zutaten erinnern konnte, möchte ich Ihnen sagen, wie dankbar ich bin, bei Ihnen das Rezept wiedergefundej zu haben!!! Sie haben meinem Vater und mir eine riesen Freude gemacht 🙂 Vielen Dank dafür und für Sie alles Gute!
*bee says
Wie schön!
Liebe grüße zurück