Meine Antwort auf diese Frage kommt garantiert wie aus der Pistole geschossen: die Steigerung italienischer Küche ist für mich VEGETARISCHE italienische Cucina. Sie steckt voller Leckereien aus dem sonnigen Paradiesgarten, ist pur und kommt wunderbar ohne jegliche Extravaganz aus.
Viele Jahre habe ich mich vegetarisch ernährt, heute tue ich das nicht mehr, allerdings esse ich höchstens einmal pro Woche Fleisch.
Der Start in diese Woche war schwer – draußen wartete graues Regenwetter und frostige Temperaturen, also lieber drinnen bleiben und auf die nächsten Sonnenstrahlen warten. Die Zwischenzeit habe ich mit Brot backen überbrückt, übrigens meine Lieblingsbeschäftigung für kalte Tage oder schlechte Laune – das fein duftende, ofenwarme Brot holt dich garantiert aus jedem noch so tiefen Keller.
Pane alle Olive vertreibt nicht nur schlechte Montagslaune, sondern damit kann man auch dem Fernweh ein klein wenig nachgeben und sich nach Bella Italia träumen. Und plötzlich erstrahlt auch so ein grauer Montag in hellem Glanz. Das Oliven-Brot schmeckt pur ganz wunderbar und mit ein bisschen Drumherum sogar noch ein klein wenig besser. Während das warme Brot also etwas abkühlen durfte, schmorten im Backofen ruckzuck ein paar konfierte Kirschtomaten (Pomodorini al forno)…
Weil es bei uns häufiger fleischlos zugeht, halte ich immer gerne Ausschau nach guten vegetarischen Kochbüchern. Glücklicherweise hat sich hier in den letzten Jahren viel getan, die Auswahl wächst und wächst. Neben vielen wirklich guten und alltagstauglichen Büchern möchte ich eine Reihe ganz besonders hervorheben. Im Brandstätter Verlag sind in den letzten 3 Jahren 3 wunderbare und beeindruckend umfangreiche vegetarische Kochbücher erschienen. Den Anfang machte vor knapp 3 Jahren „Österreich vegetarisch“, ein Jahr später folgte „Deutschland vegetarisch“, und im letzten Jahr kam „Italien vegetarisch“ hinzu. Die österreichische Küche hat mein Herz schon lange erobert, an die deutsche vegetarische Küche habe ich mich leider noch nicht herangetraut, dafür bin ich seit Wochen schon total in „Italien vegetarisch“ verschossen. Der Autor, Claudio Del Principe, sagt selber von sich, er sei „süchtig nach Kochen“. Das Vegetarier-Dasein hat er selber für einige Zeit ausprobiert und sich immer wieder über die exotischen Zutaten, Gewürze und Ersatzprodukte der vegetarischen Küche gewundert: „Kinder, was macht ihr da? Esst doch lieber italienisch. Dann werdet ihr satt und glücklich.“ Und so kam es zu diesem Buch, und der schweren Aufgabe zu entscheiden, welche der mehreren hundert fleischlosen italienischen Gerichte ins Buch dürfen.
Entstanden ist ein wunderbares, in Jahreszeiten gegliedertes, Kochbuch mit 150 köstlichen Rezepten von Norditalien bis Sizilien. Und so stehe ich nun regelmäßig vor der großen Herausforderung mich für nur eines davon zu entscheiden. Keine leichte Aufgabe. Gestern fiel die Entscheidung für selbstgebackenes Brot und Sommergefühle in Tomatenform mehr als leicht, das ist aber bei der Vielzahl an Möglichkeiten nicht immer so…
Rezept für Pane alle Olive:
20 g Frischhefe mit einer Prise Zucker in etwas lauwarmem Wasser auflösen, 2 EL Mehl einrühren und 30 Minuten zugedeckt gehen lassen.
In einer Schüssel 10 g feines Meersalz mit etwas Wasser auflösen, 1 EL gutes Olivenöl einrühren. 200 g entsteinte Oliven (schwarz oder grün), 500 italienisches Weizenmehl Type 00 (heißt manchmal auch „Pizza-Mehl“; ersatzweise Mehl Type 405) und Vorteig dazugeben. Etwa 300 ml lauwarmes Wasser schluckweise dazugeben und gut durchmischen.
Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem glatten, weichen Teig verkneten. Falls nötig mehr Wasser (oder Mehl) hinzugeben.
Teig in eine bemehlte Schüssel legen, mit einem Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort 1 – 2 Stunden gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.
2 langgezogene Brotstangen (oder einen Kranz – für die Form Marmeladenglas in die Mitte geben und erst nach dem Backen entfernen – habe ich vergessen wie man auf den Bildern sieht! ;-)) formen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben, erneut mit einem Küchentuch abdecken und weitere 30 Minuten gehen lassen.
Ofen auf 200 grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Olivenbrote mit etwas Olivenöl einpinseln (alternativ mit Mehl bestäuben) und ca. 30 Minuten knusprig backen.
Und hier kommt das Rezept für die konfierten Kirschtomaten:
Backofen auf 140 Grad Umluft vorheizen.
500 g kleine Tomaten waschen, abtropfen und halbieren. Mit der Schnittfläche nach oben auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben. Schnittflächen dünn mit Puderzucker bestreuen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
2 Knoblauchzehen schälen, in Scheiben schneiden und mit etwas Thymian (etwa 4 Zweige) über die Tomaten verteilen. Etwas Olivenöl darüber träufeln und 1 Stunde im Backofen konfieren, bis die Tomaten eine leicht karamellisierte Schnittfläche bekommen.
Die Tomaten schmecken warm oder kalt und lassen sich im Kühlschrank abgedeckt mindestens 1 – 2 Tage aufbewahren.
Mein miesepetriger Montag wurde nun also doch noch bombig und unsagbar lecker. Heute gibts das leckere Brot und die restlichen Tomaten mit etwas Büffelmozzarella zum Abendbrot, und wenn alle Kinder im Bett sind, gebe ich mich satt und zufrieden ein bisschen der Urlaubsplanung hin. Im Sommer gehts wieder für 3 Wochen in die Toskana. Dort urlauben wir übrigens nicht nur zum dritten Mal (ein Traum!), nein, dort bestellen wir auch das ganze Jahr über all die leckeren italienischen Köstlichkeiten wie Käse, Pasta, Olivenöl und Wein.
Ich hoffe Du hättest einen guten Start in die Woche!
Bis zum nächsten Mal.
Allerliebst,
*bee
wunderschoen-gemacht says
….. wie herrlich: es geht nichts über frisch gebackenes brot! tolles rezept! alles von la vialla liebe ich auch so sehr: zum glück gibt es den einzigen direktverkauf in deutschland direkt neben meiner arbeitstätte -das ist jedesmal wie ein kleiner urlaub in der toskana :))) danke für die köstlichen italienischen momente hier bei dir, herzliche waldgrüsse, dunja
lenisviktualia says
Das sieht so wundervoll aus!
Ich liebe Küche, die ohne viel Schnickschnack auskommt und einfach den Grundgeschmack behält.
Liebe Grüße aus Wien,
Leni
Claudia says
…und wieder ein tolles Rezept zum Nachbacken 🙂
Deine Schüsselchen finde ich schön…..wo gibts denn die *neugierig frag*
LG,
Claudia