Hast Du auch etwas, dass Du Dir am liebsten abgewöhnen möchtest? Vielleicht hast Du’s ja auch schon längst getan. Das Rauchen, all der ganze Süßkram zwischendurch, die Frustkäufe oder vielleicht auch ganz was anderes…?
Ich stecke schon eine ganze Weile in einer vermutlich niemals endenden Entwöhnungsphase, und weil mein Bewegungsradius zur Zeit ziemlich eingeschränkt ist , es sich vom Sofa aus eher schlecht kochen, backen und basteln lässt, nutze ich die Zeit und erzähle Dir ein klein wenig davon.
Ich bin eine ewige Optimiererin. Am liebsten alles und jeden. Das Haus, die Ernährung, die Figur, den Mann, die Kinder, den Job… ach, am besten gleich das ganze Leben!
Blöd nur, dass sich das auch meist als nicht besonders befriedigend herausstellt, denn die Dinge immer noch ein klein wenig besser und schöner machen zu wollen setzt voraus, dass kaum etwas jemals gut genug ist. Es macht rastlos, unzufrieden und man nervt damit sich und all die anderen.
Mit dieser lebensverändernden Einsicht übe ich mich seit einigen Jahren in buddhistischer Gelassenheit, nehme viele Dinge wie sie kommen und vertraue auf das Leben. Das funktioniert noch nicht immer, aber sehr oft.
Eines muss ich jedoch gestehen: es gibt einen Bereich in dem ich mir meinen kleinen Optimierungswahn weiterhin gönne: beim Thema ORDNUNG. Ich brauche viel davon um nicht im Alltags-Chaos unterzugehen, hasse Hausarbeit und will in diesem Lebensbereich mit ganz, ganz wenig möglichst viel erreichen. Also wird an allen Ecken und Enden optimiert: in den Kinderzimmern (für schnelleres Aufräumen), im Büro (fürs zielsichere Finden) und im Kleiderschrank (für den besseren Überblick).
Heute zeige ich Dir ein paar meiner Aufräum- und Verstaulösungen, die mir beinahe täglich ein richtig gutes Gefühl geben und meinen Ordnungssinn beschwichtigen. Seit unserem Umzug im Herbst letzten Jahres, bin ich stolze Besitzerin eines kleinen Home-Office. Dort steht mein großes Sammelsurium an Notizbüchern, meine Bastel-Utensilien und eine unglaubliche Menge an Krimskrams, der meinen Mann fast täglich an den Rand der Verzweiflung bringt. In meinem kleinen Stübchen blogge ich, bezahle Rechnungen oder stehl der Zeit einen kleinen, unbemerkten Augenblick. Es gibt nur einen Haken an der Sache: der kleine Raum droht bald schon im absoluten Chaos unterzugehen. Seine Tage im aufgeräumten Zustand lassen sich im letzten halben Jahr an einer Hand abzählen, und manchmal ertappe ich mich schon dabei kurz nach dem Betreten auch schon wieder die Flucht zu ergreifen. Zuviel Schischi, alles ist vollgestellt, anstatt der wunderbaren Ideen macht sich oft nur schlechte Laune breit und finden tu ich auch nix wenn ich mal etwas suche. Und weil das so nicht weitergehen kann, wird nun gnadenlos, aufgeräumt, weggeschmissen und neu organisiert. Und wie das aussieht zeige ich Dir heute hier.
Eine der wichtigsten und bahnbrechendsten Anschaffungen in der letzten Zeit waren 2 dieser Archivboxen (meine stammt von hier). Eine gehört mir, eine meinem Mann. Gefüllt sind sie mit jeweils 12 Hängemappen (z.B. diese hier), die ich individuell beschriftet habe (To-Do, Job, Blog, Kinder, Ablage, Quittungen/Rechnungen, Steuer, DIY, Rezepte, etc). Stapelweise Dokumente, Papiere etc. die bislang im ganzen Haus verteilt herumflolgen, wandern nun in die Box, ins jeweilige Fach. Wenn Überfüllung droht wird ausgemistet bzw. abgeheftet. Herrlich einfach, unkompliziert und entschärft das Zettel-Chaos ungemein.
Eine Stiftebox gehört auf jeden Schreibtisch, und wenn sie dazu auch noch hübsch anzusehen ist, hin und wieder auch einen Outfitwechsel mitmacht gefällt mir das umso besser. Diese beiden Boxen sind aus 2 Lebensmittel-Konservendosen, Bastelpapier und Heißkleber im Nu gebastelt und bieten einer stattlichen Anzahl an Schreibwerkzeug, Pinseln und Scheren ein neues Zuhause. Einzige Bedingung: hinein wandern darf nur was funktioniert. Alles andere kommt weg! Die kleinen Umschläge dienen als Wandutensilos – die Anleitung gibts hier.
Ein Fass ohne Boden ist meine große Sammlung an Bastel- und Dekomaterial. Und wenn ich etwas bestimmtes brauche, finde ich es mit ziemlicher Sicherheit gar nicht oder erst nach 3 Wutanfällen und 5 Tagen Suche. Damit dieser Zustand ein Ende hat, wird auch hier nun fleißig aussortiert, weggeworfen und umgeräumt. Alles was bleiben darf wird so verstaut, dass es möglichst leicht ist Ordnung zu halten und die Sachen auch immer griffbereit sind, wenn ich danach suche. Die vielen, vielen Meter (oder eher Kilometer) Schleifenbänder habe ich in einer alten Schubladenbox verstaut. Diese diente letzten Sommer noch als Garten-Tablett und beförderte Eiskaffees, Cocktails und Snacks nach draußen. Der Holzbox habe ich einen weißen Anstrich verpasst und nun beherbergt sie meine Bänder-Rollen.
Und auch wenn schon einiges passiert ist und das Chaos langsam kleiner wird, genug zu tun gibts immer noch. Gelegenheit für mindestens einen weiteren Home-Office-Organisations-Post, oder zwei oder drei…
Wenn Du magst und das Frühjahrsputz-Fieber dich auch schon gepackt hat, darfst Du mir sehr gerne auch dann wieder über die Schulter schauen. Ich freue mich auch über alle geteilten persönlichen, weltbesten Aufräum-, Verstau- oder Organisations-Tip, schreib einfach einen Kommentar und lass mich wissen wie du gegen das tägliche Chaos ankämpfst.
Mach`s gut und bis zum nächsten mal,
*bee
Sabine says
Hallo Bee,
ich bewundere Dich! Persönlich nehme ich mir nämlich immer ein bisschen mehr Ordnung vor, aber ich bin und bleibe die Chaos-Queen. Es ist manchmal halt schwer, gegen die eigene Natur anzukommen … Nicht besonders hilfreich ist außerdem, dass ich mit den passenden Desaster-Prinzen zusammenwohne ;-). Inspiriert von Deinem Post werde ich aber versuchen, ein bisschen mehr Organisation ins Tohuwabohu zu bekommen.
Gute Besserung weiterhin.
Biene
Sabine R. says
Unordnung führt zum Chaos und Chaos führt zu schlechter Stimmung. Trotzdem fällt es mir noch immer nicht ganz leicht, alles an seinem Platz zu halten bzw. richtig gute Ordnungssysteme zu entwickeln. Zu meiner Vertreidigung: ich kämpfe gegen einen störrischen Mann und drei „kreative“ Kinder an 😀
Immer wieder lass ich mich sehr gern von Posts wie deinem hier inspirieren. … denn schon denk ich über eine Umstrukturierung meines „Mini-Büros“ in der Küche nach. Momentan steht da noch ein Stehsammler, dort wandern eben solche „Laufzettel“ von Schule, Post usw. rein…. wahllos, wohlgemerkt. Ein Register würde das ganze übersichtlichter gestalten… lass mich mal überlegen, ob mir so ein Kästchen in dem Eck gefallen würde 🙂
LG