Puh, was liegen nur für wilde Wochen und Monate hinter uns? Und was alles noch vor uns? Dieses Jahr hat uns gleich zu Beginn mit einem großen Donnerknall aus dem Alltag gerissen und seitdem fordert es uns an allen Ecken und Enden unseres Daseins mächtig heraus. Wir haben uns gesorgt, geweint, gegrübelt, gehofft und sind wohl alle ziemlich oft über uns hinausgewachsen. Das war oft anstrenged, kräftezehrend und nicht selten eine wahre Achterbahn der Gefühle.
Wie aufreibend und strapaziös die letzten Zeit aber wirklich war, merkten wir erst so richtig als bei uns vor 3 Wochen die Schulferien begannen. Bis dahin hielten wir den Alltag mit viel Zuversicht am Laufen, kratzten tagtäglich alle verfügbaren Kräfte zusammen, schafften eine neue Homeschooling und Homeoffice-Routine, stellten das Haus auf den Kopf und fütterten unsere Lebensgeister mit einem ganz neuen Gefühl von Verbundenheit und Zusammenhalt. Aber nun, als Arbeit und Schule in den Hintergrund rückten, fiel uns erst auf wie müde, dünnhäutig und erschöpft wir alle waren. Es fühlte sich an als hätte wir alle monatelang die Luft angehalten und nun ging uns sprichwörtlich die Puste aus. Der Familien-Akku war leer, wo wir doch eigentlich auf gepackten Koffern sitzen und mit einem Bein in unserem alljährlichen Schweden-Urlaub stehen sollten. Tja, eigentlich.
Weil dieses Jahr zwar ALLES anders ist – auch der Urlaub – das aber nicht bedeuten muss, dass man nicht die Gelegenheit ergreifen darf den Geist einmal ordentlich durchzulüfen und die Seele wieder neu aufzutanken, packten wir ziemlich spontan unsere Koffer, setzten uns ins Auto um gute 3 Stunden später in luftiger Höhe, bei allerschönstem Sonnenschein und herrlich frischer Bergluft im wunderschönen Pustertal in Südtirol wieder auszusteigen.
Zugegeben: In Zeiten der Pandemie zu verreisen ist eine riesengroße Vertrauenssache und kann schon mal zitterige Knie verursachen. Wie fühlt sich ein Urlaub in Corona-Zeiten an? Wie gehen Hotel-Gastgeber mit der großen Verantwortung um? Wie andere Reisende? Und wie gelingt das Abschalten vom Alltag wenn man die Zeit (teilweise) unter einem Mund- und Nasenschutz verbringt?
Die herzliche Begrüßung in unserem Ferien-Zuhause, dem Family Home Alpenhof in Meransen, nahm uns bereits kurz nach der Ankuft die erste Nervosität. Viel Platz für den nötigen Abstand, ein sehr bedachtes und verantwortungsbewusstes Hygienekonzept sowie die überschaubare Größe des Familienhotels (44 Zimmer) fühlten sich gut an und so nutzen wir die ersten Stunden um Anzukommen. Und Auszuatmen. Das tat sooooooo gut. So, so gut.
Während die Kinder bei strahlendem Sonnenschein im Outdoor-Pool plantschten, abwechselnd die Tiere im Streichelzoo besuchten oder den Kletterpark erkundeten entdeckte ich meinen Lieblingsort für die nächsten Tage: eine kleine rote Bank im Garten. Dort konnte man herrlich ungestört sein und den Blick ins Tal und auf die gegenüberliegenden Dolomitengipfel genießen. Und während wir Erwachsenen jeden Abend von dort aus der Sonne beim Untergehen zusahen und still und leise einen Käseteller teilten, konnte man fast meinen die Freiheit von hier oben mit den Händen greifen zu können.
Das Erste was mir in Südtirol immer auffällt ist das Licht. Kaum hat man den Brenner hinter sich gelassen beginnt alles zu leuchten. Die Sonne scheint heller, die Farben strahlen um die Wette und überhaupt scheint es hier kaum Schlechtwetter-Tage zu geben. 280 Sonnenstunden im Jahr zählt man in Meransen und auch wir genossen eine Woche lang allerbestes Urlaubswetter.
Als familiengeführtes Hotel, genießt man im Family Home Alpenhof eine sehr warmherzige und persönliche Atmosphäre. Die 4 Geschwister Marlies (Geschäftsführung), Stephanie (Service), Hannes (Küche) und Evelyn (Spa) sind nicht nur täglich im Haus anzutreffen sondern auch sehr nahbare Gastgeber, die einem jederzeit mit Rat und Tag zur Seite stehen. Egal ob mit einem Tipp für eine familientaugliche Wanderung, für den besten Wein der Region oder interessante Infos rund um das Peeling mit Südtiroler Bergheu – Familie Pabst hat auf jede Frage mindestens eine gute Anwort.
Die meisten unserer Tage in Südtirol haben wir dafür genutzt die umliegenden Berge und Gipfel zu erkunden. Viel Natur, jeden Menge warme Sonnenstrahlen, gesunde Bergluft, reinstes Quellwasser, wohling klingende Kuhglocken und diese wunderbare Almidylle, die einen die Strapazen der letzten Wochen und Monate für einen kurzen Moment vergessen lässt.
Zu unserem Aufenthalt gehörte die kostenfreie Nutzung der AlmencardPlus, was sich als eine wirklich tolle Sache herausstellte, denn mit der Erlebniskarte lassen sich die Berg- und Seilbahnen in der Ski- und Almenregion Gitschberg Jochtal den ganzen Sommer über unbegrenzt und völlig kostenlos nutzen. Zwar nicht genutzt, aber auch eine feine Sache: die Almencard beinhaltet auch eine Vielzahl anderer Freizeitmöglichkeiten wie z.B. geführte Kultur- und Bergwanderungen, Kinderprogramm mit Kletterkursen, Kutschenfahrten, Bauernhof-Besuchen oder auch der Eintritt in über 80 Südtiroler Museen.
Das schönste an Wandertagen in den Bergen ist und bleibt für mich die anschließende Einkehr auf einer der idyllischen Almen. Die Südtiroler Küche, mit einer Mischung aus bodenständiger Bauernküche und mediterraner Leichtigkeit. Spinatknödel, Schlutzkrapfen, Pfifferlingsrisotte oder Kaiserschmarrn – alles schmeckt so kompromisslos lecker und an diesen Gerichte werde ich mich wohl niemals sattsehen oder -essen.
Meine allerliebste kulinarische Urlaubserinnerung ist und bleibt die Wanderung auf den Gitschberg mit anschließender Einkehr auf der Pichlerhütte. Auf der von saftig grünen Wiesen und Bergblumen umringten Almhütte schmecken Brettljause und hausgemachter Kaiserschmarrn so grandios, dass wir gar nicht anderes konnten als hier mehrmals einzukehren.
Vormittags Berggipfel und Höhenluft genießen, nachmittags sich im Pool abkühlen und alle Viere von sich strecken – so in etwa sah unser Südtirol-Alltag aus. Tolles Highlight in der Badewelt: die breite Wellenrutsche, auf der selbst eine fünfköpfige Familie nebeneinander hinunterrutschen kann. Was für eine Gaudi, und ich bin mir heute noch nicht sicher wer an der Rutsche mehr Spaß findet: die quietschvergnügten Kinder oder doch eher ihre noch viel rutschverrückteren Papas ;-).
Wer möchte kann im Family Home Alpenhof auch das umfangreiche Angebot für Kinderbetreuung in Anspruch nehmen. Wir waren während unseres Aufenthalts so beschäftigt, dass wir, bis auf den Cocktail-Mix-Kurs für Kinder, kaum etwas ausprobiert haben, jedoch macht das Freizeitprogramm für Kinder einen sehr liebevoll und kreativ gestalteten Eindruck. Gemeinsame Ausflüge, Spielnachmittage, Bastelstunden und Streichelzoobesuche klingen einladend, vielleicht nehmen wir uns bei unserem nächsten Besuch ein bisschen mehr Zeit auch dieses Programm einmal auszuprobieren.
Einen Ausflugtipp der besonderen Art möchte ich unbedingt noch teilen: wer das große Glück hat, das Pustertal in Südtirol zu besuchen, sollte unbedingt einen Besuch der Feinkäserei capriz einplanen. In der interaktiven Erlebniswelt bekommt man einen wunderbar anschaulichen Einblick in die Welt der Käseherstellung: Im weißen Raum kann man in die Milch „eintauchen“, durch gläserne Wände dem Käsemeister bei seiner Arbeit zuschauen und hinterher die fertigen Milchprodukte, Brotspezialitäten, Eingemachtes und erlesene Weine für daheim einkaufen. Käse wird hier für alle Sinne zugänglich gemacht und das ist ein großartiges Erlebnis für alle großen und kleinen Käseliebhaber. Wir waren alle sehr begeistert von diesem Ort!
Weil auch die schönste Zeit irgendwann ein Ende hat mussten wir uns nach 6 Tagen von Südtirol und unseren Gastgebern im Alpenhof verabschieden. „Aufwiedersehen“ sagen ist dieses Mal wirklich allen Familienmitgliedern sehr schwer gefallen und in Gedanken planen wir schon die nächste Auszeit im Pustertal – dieser Ort ist so wunderbar zum Abschalten und Auftanken!
Mittlerweile sind wir schon einige Tage wieder zurück aus Südtirol und innerlich zehre ich immernoch von den Erinnerungen an unsere Tage in Alto Adige. Dann denke ich an die wunderbar friedlichen Südtiroler Sonnenaufgänge, an die frühen, alleine-seeligen Morgenstunden auf „meiner“ Lieblingsbank, an köstliche Käseplatten, erhabene Gipfel und all die Sorglos-Zeit bei Familie Pabst vom Family Home Alpenhof. Ein wunderbarer Ort!
Und Du? Wie verbringst Du gerade Deinen Sommer? Bist Du auf Reisen? Oder machst Du es Dir daheim gemütlich?
Ich hoffe mein kleiner Einblick in unsere beschauliche Familienzeit in Südtirol hat Dir gefallen und freue mich von Dir und Deinem Sommer zu lesen!
Allerliebst Grüße und bis bald,
Birgit
[…] vor 2 Jahren eine Reise, an die wir bis heute nur die allertollsten Erinnerungen haben. Damals, im Sommer 2020, verbrachten wir einen kleinen Teil des ersten Pandemie-Sommers im Family Home Alpenhof, und unsere […]