Unglaublich, aber wahr: das Gericht aus gekochtem Maisgrieß ist beinahe so alt wie die Menschheit selbst, denn im alten Rom aß man bereits Polenta. Ich konnte dem Maisbrei lange nichts abgewinnen, bis ich mich vor knapp 20 Jahren von einer amerikanischen Kochsendung zu diesen Polentaschnitten mit Pilzen, Blauschimmelkäse und gerösteten Nüssen inspirieren ließ. Damals lebte ich für knapp 2 Jahre in Philadelphia und obwohl das Heimweh sich absolut in Grenzen hielt, hatte ich dennoch hin und wieder Sehnsucht nach Familie und Freunden..
Weil Polenta da wo ich aufgewachsen bin (Siebenbürgen) zu den wichtigsten Grundnahrungmittel gehörte, verkörperte es für mich – so weit weg von Zuhause – ein kleines Stückchen Heimat, und so besänftigte ich also eines Abends mein Heimweh mit butterweichen Polentaschnitten. Seit dem liebe ich dieses Gericht heiß und innig, dass momentan ganz wunderbar in die etwas unentschlossene Jahreszeit passt.
- 1 gehäufter EL getrocknete Steinpilze
- 500 m l Gemüsebrühe
- 1 Knoblauchzehe
- 125 g Maisgrieß (Polenta)
- 1 TL weiche Butter
- 2 EL Olivenöl
- 200 g Blauschimmelkäse, gewürfelt
- 4 EL Nüsse, gehackt
- etwas Petersilie, gehackt
- Die getrockneten Pilze nach Packungsanweisung in ein Schälchen mit warmem Wasser geben und etwa 30 Minuten ziehen lassen.
- Brühe in einen Topf geben. Knoblauch schälen, leicht einschneiden, hinzufügen und die Brühe zum Kochen bringen.
- Die eingeweichten Pilze leicht ausdrücken und in kleine Würfel schneiden.
- Den Maisgrieß unter ständigem Rühren in die Brühe schütten. Die fein gehackten Pilze hinzufügen. Die Hitze reduzieren und die Polenta bei kleiner Hitze unter häufigem Rühren etwa 15 Minuten garen. Die Knoblauchzehe aus der Polenta entfernen und diese zum Abkühlen beiseitestellen.
- Eine Auflaufform mit etwas weicher Butter einfetten, die warme Polenta hineingeben und mit einem Teigschaber glatt streichen. Etwa 30 Minuten abkühlen lassen.
- Die erkaltete Polenta auf ein Schneidebrett stürzen, die Ränder abschneiden und die Polenta portionsweise in Rauten schneiden. Nun jedes Polentastück mit etwas Olivenöl einpinseln und in einer heißen Grillpfanne von beiden Seiten anbraten.
- Die Polentaschnitten mit Blauschimmelkäse und gehackten Nüssen servieren. Mit Petersilie garnieren.
- Dazu passt Feld- oder Blattsalat.
Die abgeschnittenen Polenta-Ränder schmecken übrigens auch am Folgetag noch ganz wunderbar. Die Rest einfach in mundgerechte Stücke schneiden und in etwas zerlassener Butter anbraten. Alternativ können die übrig gebliebenen Rest oder Polentaschnitten auch eingefroren werden.
Dieses Rezept findest Du übrigens in meinem allerersten Kochbuch „Bayerisch vegetarisch„. Wer’s noch nicht kennt: Einen kleinen Blick ins Buch gibts hier.
Falls Du noch weitere tolle Polenta-Rezepte kennst, freue ich mich sehr über Tipps, Links etc. Ich habe mir für diese Woche fest vorgenommen eine Trüffelpolenta zuzubereiten. Dafür ersetze ich die Steinpilze im Rezept durch Trüffel und ersetze einen Teil der Gemüsebrühe durch Schlagsahne – das sorgt für butterzarte Cremigkeit. Ausprobiert habe ich bislang noch nicht, ein Rezept gibt es auch nicht, aber in Gedanken habe ich das Gericht schon zig Mal gekocht und gegessen ;-). Wenn’s lecker schmeckt und Euch interessiert, teile ich das Rezept gerne nach bestandenem Geschmackstest.
Habt alle eine wunderbare Woche und bis ganz Bald wieder,
Birgit
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