Weil ich immer wieder mal Lust auf etwas Neues habe, dekoriere ich regelmäßig kleine oder größere Ecken in unserem Haus um. Manchmal sind das etwas größere Möbelrutsch- oder Zimmertausch-Aktionen, und manchmal bleibt es auch nur bei ein paar neuen Kleidchen für eine unserer Bilderwände. Weil ich schlichte weiße Rahmen so sehr liebe, haben wir auch jede Menge davon in allen Größen hier herumrumhängen oder – liegen. Sie lassen sich so herrlich einfach mit neuen Bildern bestücken und können einem ganzen Raum plötzlich neues Leben oder eine andere Atmosphäre einhauchen.
Weil meine Töchter laufend neue Blümchen und Blätter anschleppen, die dann zwischen schweren Buchdeckeln gepresst werden, habe ich schon lange nach einer Möglichkeit gesucht diese stilvoll in Szene zu setzen. Für solche Sachen gibt es ja die sogenannten Floating-Frames, die allerdings oft schwer zu bekommen oder zu teuer sind. Oft trifft sogar beides zu.
Weil ich kürzlich selbst große Lust auf etwas Urban-Jungle-Art hinter Glas hatte, habe ich die Floating-Frames einfach selbst gebastelt, und war ganz erstaunt wie einfach dies geht. Für mich ist dies definitiv der schönste Weg gepresste Blüten und Blätter hübsch hinter Glas für die Ewigkeit zu konservieren. Heute verrate ich Dir wie Du selbst ganz einfach Floating-Frames für Deine Blumenkunstwerke basteln kannst.
Fangen wir bei den eigentlichen Hauptakteuren an: entsprechende Blätter und Blumen sind relativ einfach zu bekommen, sie finden sich zum Beispiel bei einem gemütlichen Streifzug durch die Natur. Wer allerdings, wie ich auch, eher spezielle und außergewöhnliche Pflanzen sucht, dem empfehle einen Fachhändler aufzusuchen. Ich habe dies ganz einfach und bequem in einer ruhigen Minute von der Couch aus erledigt, und jede Menge dekoratives Grünzeug bei dem Familienunternehmen Blumigo bestellt. Wie bei einem Spaziergang über den Wochenmarkt kann man sich dort nämlich von der Blume bis zum Beiwerk alles online aussuchen, zusammenstellen und innerhalb kürzester Zeit liefern lassen. Das tolle übrigens an so einer Bestellung: die dekorativen Blätter, Gräser und Zweige kosten fast nichts, d.h. man kann richtig aus dem Vollen schöpfen. Wenn so eine entzückende Grünzeug-Bestellung dann daheim eintrifft, kann es durchaus schon mal so aussehen ;-)…
Hier eine kleine Auswahl der Blätter die ich bestellt und anschließend gepresst habe:
Bis auf die Blätter der Monstera-Pflanze ließen sich alle Blätter wie Pistaziengrün, Eukalyptus, Aralie, Lederfarn und Korallenfarn sehr einfach trocknen. Die großen Monstera-Blätter bekamen beim Pressen leider dunkle Flecken, was ihrem hübschen Äußeren etwas schadeten. Diese Blätter vielleicht doch lieber einzeln in die Vase stellen, dort sehen sie nämlich absolut umwerfend aus!
Zum Pressen habe ich die Blätter oder auch ganze Zweige in unterschiedlichen Größen vereinzelt,und diese zwischen zwei Papierküchentüchern in ein großes, dicke Buch gelegt. Das Buch wanderte dann für etwa 1 Woche auf die Fensterbank und wurde mit ein paar schweren Gegenständen wie z.B. anderen Büchern etc. zusätzlich beschwert. Nach ungefähr einer Woche waren die Blätter so getrocknet, dass man sie perfekt zum Weiterbasteln verwenden konnte.
Für die Floating-Frames brauchst Du eine entsprechende Anzahl an schlichten Bilderrahmen mit kleinen Keilrahmenlaschen auf der Rückseite (das sind diese kleinen Metallplättchen, die durch auf und zu biegen die Bilderrückwand und das Glas zusammenhalten), eine Heißklebepistole und die gewünschte Anzahl an getrockneten Blättern oder Blüten.
Als erstes biegst du die Keilrahmenlaschen auf und entfernst die Bilderrückwand und eventuelle Passepartouts etc. Nun die Keilrahmenlaschen mit einer Zange eventuell etwas kürzen oder umbiegen. Dies ist nur dann notwendig, wenn die fixierten Keilrahmenlaschen so lang sind, dass sie hinter dem gerahmten Bild sichtbar wären.
Wenn das Glas nicht ganz sauber ist, am besten nochmal mit etwas Glasreiniger putzen. Nun die Heißklebepistole erhitzen, einen kleinen Punkt Heißkleber auf das Glas setzen. Je nach Größe und Form des Blattes machst Du das mittig oder im unteren Bereich des Bilderrahmens. Anschließend das Blatt oder die Blume mit dem Stiel vorsichtig auf den Klebepunkt legen und leicht andrücken, so dass es auf dem Glas fixiert ist. Wenn Du die Klebepunkte klein machst, wird man sie hinter dem Glas kaum erkennen. Sollte der Nagel zum Aufhängen der Bilder hinterher eventuell sichtbar sein, kannst Du auf der Rückseite des Rahmens eine kleine Lasche zum Aufhängen festnageln oder -kleben.
Eine andere Alternative zum Basteln von Floating-Frames wäre es eine zweite, gleich große Glasscheibe (z.B. von einem zweiten, gleichgroßen Bilderrahmen) von hinten auf das gepresste Blatt zu legen und die Trockenblumen so einfach zwischen 2 Glasscheiben zu platzieren. Die Glasscheiben ebenfalls mit den Keilrahmenlaschen fixieren und schon kann das Bild aufgehängt werden. Ganz schön einfach, oder?
Ich habe meine Blätter-Kunstwerke übrigens mit kleinen Prints gemischt, die es vor einiger Zeit im Ideenbuch des Living at Home-Magazins gab. Ein hübsches Ergebnis, wie ich finde!
Allerliebste Grüße und bis bald,
Birgit
Lisa says
Hallo liebe Birgit,
ich finde das Ergebnis deines DIY super schön und würde es gerne selbst ausprobieren. Ich frage mich, wie sich denn die gepressten Pflanzen halten, also ob sie sich über die Zeit in den Rahmen noch verfärben, durch Licht oder ähnlichem, oder ob sie so schön grün bleiben? Über eine kurze Auskunft würde ich mich wirklich sehr freuen!
Viele liebe Grüße
Lisa
*bee says
Liebe Lisa,
die gepressten pflanzen halten sich ganz gut, allerdings verblassen sie je nach intensität der sonneneinstrahlung mit der zeit schon etwas.
liebe grüße,
birgit
Clara says
Hallo, hat das trocknen mit dem Monstera und Aralienblatt funktioniert ?
*bee says
Das hat ganz wunderbar funktioniert!
Lg,
Birgit