In meinem Erinnerungs-Schatzkästchen hüte ich so manch schöne Erinnerung. Einige große und viele, viele kleine Momente werden darin aufbewahrt. Ab und zu krame ich darin, hole den einen oder anderen schönen Moment hervor, und freue mich über das wohlige Gefühl, den diese Augenblicke heute noch hinterlassen.
Eine von vielen schönen Erinnerungen: die Schwedenurlaube in meiner Kindheit. Wir wohnten meist in schnuckeligen Ferienhäusern, die in noch viel schnuckeligeren schwedischen Kleinstädten standen. Die Tage verbrachten wir meist am Strand bzw. See oder wandelten so manches Mal auf den Spuren von Astrid Lindgren & Co. Wenn es dunkel wurde, hatten wir hin und wieder die Angewohnheit einen Abendspaziergang zu machen. Ich liebte diese Momente, wenn wir durch die schwedischen Gassen liefen und einen Blick in die hell erleuchteten Holzhäuser werfen konnten. Der größte Reiz dabei: es sah alles so ganz anders aus wie zuhause, dies war wohl der Moment in dem ich mich in den skandinavischen Wohnungsstil verliebte. Und auch heute noch, reizt mich der Blick durchs Schlüsselloch in fremde Wohnungen. Es inspiriert mich zu sehen wie andere ihrer Wohnung eine Seele geben, ein gemütliches Zuhause schaffen in dem man sich augenblicklich pudelwohl fühlt und gar nicht mehr gehen möchte. Und wie ginge das besser als beim Schmökern in einem oder gleich mehreren guten Einrichtungsbüchern…
Heute habe ich dir meine 3 liebsten Einrichtungsbücher dieses Jahres mitgebracht. Sie haben alle 3 einen festen Platz in meinem Bücherregal, wurden alle schon mehrfach und äußerst erfolgreich bei Einrichtungsfragen konsultiert, und sind immer wieder eine große Inspirationsquelle für mich.
„Geld schafft keine Gemütlichkeit.“ Ich liebe diesen Satz! Gesagt hat ihn Stefanie Luxat, die Autorin des ersten, vorgestellten Buches. In „Wie eine Wohnung ein Zuhause wird“ (Callwey Verlag) nimmt die Stilexpertin, freie Journalistin und Bloggerin einen mit auf die aufregende Reise durch Wohnungen und Häuser von Freunden und Bekannten und zeigt in wunderschöner Bildsprache wie man sich Räume zu eigen macht. Zum Schluss des hübschen Einrichtungsbuches gewährt sie uns sogar einen kleinen Einblick in die eigenen 4 Wände.
Coffeetable-Books wie dieses sind ja meist sehr schön anzuschauen, lassen einen aber nicht selten ein bisschen frustriert und ratlos zurück. Die gezeigten Domizile sind zu perfekt, zu durchgestylt und Mobiliar & Deko meist auch noch viel zu teuer für den eigenen Geldbeutel. Nicht so bei diesem Buch: alle gezeigten Wohnbeispiele sehen echt und wohnlich aus. An den Lampen hängen Kabel, in den Regalen stehen persönliche Dinge und hin und wieder liegt auch einfach ein wenig „Zeug“ herum – wie das eben so ist wenn echte Menschen in echten Wohnungen leben. Neben den schönen Fotos von Brita Sönnichsen gibt die Stilexpertin Luxat persönliche Tips, zeigt DIY-Ideen, verrät wo man das ein oder andere gezeigte Teil kaufen kann und lässt Bewohner und Einrichtungsexperten zu Wort kommen. Ein wunderbares Inspirationsbuch mit vielen Wohnideen, die sich leicht umsetzen lassen. Und zwar auch mit einem kleineren Geldbeutel.
Mit Nicole Maalouf, der Autorin des nächsten wunderbaren Wohnbuches, verbindet mich schon einmal eine Sache: auch sie lässt sich gern von Blick durchs Schlüsselloch inspirieren. Für die Entstehungsgeschichte ihres zweiten Einrichtungsratgebers „Das neue SoLebIch Buch“ (DVA Verlag) muss ich ein paar Jahre zurückgehen. Genauer gesagt ins Jahr 2007, Nicole Maalouf lebte damals in Paris, und fragte sie sich bei so manchem Abendspaziergang wie es wohl hinter all den hübschen Häuserfassaden aussehen würde. Wie leben die Menschen dahinter und wäre es nicht schön sich davon inspirieren zu lassen? Die Idee zu Deutschlands größter Wohncommunity war geboren. Die Online-Gemeinschaft, lebt heute noch von den Ideen und Fotos ihrer Mitglieder. Mittlerweile hat SoLebIch.de viele Mitglieder und Fans und so wurde in diesem Jahr das zweite Buch „Das neue SoLebIch Buch“ auf den Markt gebracht. Und auch dieses Einrichtungsbuch überzeugt ganz besonders durch seine Echtheit. Die Fotos, ohne Styling und professionelle Fotografen entstanden, gewähren große und kleine Einblicke in die Wohnungen und Häuser der Community-Mitglieder, darunter finden sich auch einige Blogger. 20 Flure, 27 Essplätze, 32 Wohnzimmer, 24 Arbeitsplätze, 29 Schlafzimmer, 24 Kinderzimmer – insgesamt 443 wunderbare Ideen für ein schönes und gemütliches Zuhause jenseits der Hochglanzwelten von Zeitschriften und Magazinen. Zwischendurch gibts tolle DIY-Anleitungen, Wissenswertes zu den schönsten Designklassikern und zahlreiche Hersteller- und Shopping-Tips. Ein schönes und sehr inspirierendes Buch. Zu welchem DIY es mich kürzlich inspiriert hat, verrate ich dir nach der Vorstellung des dritten Wohnbuches.
Das letzte hier vorgestellte Buch unterscheidet sich wesentlich von den anderen beiden Einrichtungsbüchern. „Remake Ikea“ (TOPP LAB/frechverlag) präsentiert auf ca. 230 Seiten Inspirationen und Hacks für den eigenen Stil. Auch ich zähle mich zu den Ikea-Hackern, gestalte ich doch gerne mal ein Möbelstück des schwedischen Giganten nach meinen Vorstellungen um: aus dem Regal wird ein Puppenhaus für meine Mädchen, aus der Bilderleiste ein Obstregal und das große Holzbrett verwandelt sich im Nu in ein Beistelltischchen. Im Netz finden sich tausende solcher Ideen und einige davon greift dieses Buch auf, und zeigt ihre Entstehung bzw. Verwandlung in detaillierten Step-by-Step Schritten. Manche Ideen sind banal, andere total genial – für jeden Geschmack und jeden Schwierigkeitsgrad ist etwas dabei. Ich mag dieses Buch weil es für mich wie ein Kreativitäts-Booster wirkt: beim Durchblättern entstehen mindestens 10 neue Ideen und mit jedem großen oder kleinen Projekt wird die Wohnung ein klein wenig schöner, gemütlicher und individueller.
Und weil all die Beschäftigung mit schönen Wohnbüchern schnell dazu führt, dass man plötzlich nichts mehr will als den eigenen 4 Wänden neuen Glanz zu verleihen, habe ich ein schnelles, schönes und praktisches DIY dabei. Wenn Du wie ich ein bekennender Zeitschriften-Addict bist, dann ist diese Aufbewahrungsmöglichkeit für all die Lieblingsmagazine ja vielleicht genau das Richtige für Dich:
Eine Leiter eignet sich ganz wunderbar um auf ihr ein paar Zeitschriften, Zeitungen und sogar die Lieblings-Kuscheldecke fürs gemütliche Schmökern aufzubewahren. Entweder steht bei dir irgendwo eine alte, ausgediente Holzleiter herum, oder du baust dir schnell eine. Dazu im Baumarkt zwei Holzlatten in die gewünschte Größe zurechtsägen lassen. Aus passenden Rundhölzern werden die Sprossen gemacht und mit einem Akkuschrauber beidseitig an den Holzlatten befestigt. Nun fehlt nur noch der Anstrich in deiner Lieblingsfarbe und fertig ist die Magazin-Leiter. Ich habe an den Standfüßen etwas Moosgummi aufgeklebt, so hat die Leiter einen besseren Stand. Weil die Leiter bei mir direkt neben dem Lesesessel steht, habe ich noch eine Klemmleuchte daran befestigt – perfekt für den Lieblingsleseplatz!
So, ich hoffe ich konnte dich ein klein wenig inspirieren oder neugierig machen, und vielleicht hast du ja jetzt Lust gleich anzufangen mit dem Umdekorieren. Vielleicht deine Lieblingsecke, einen bestimmten Raum oder sogar die ganze Wohnung? In diesem Fall wünsche ich dir viel Inspiration, ganz viel Freude und ein gemütliches Endergebnis dass „101 % Ich“ schreit! Denn genauso fühlt sich ein Zuhause an.
Allerliebst,
*bee
Julia says
Liebe bee,
deine drei Lieblingsbücher kannte ich noch gar nicht. Gut, von dem ersten habe ich schon mal gehört (wer nicht, wenn man in der Blogosphäre unterwegs ist? 😉 ), aber angesehen habe ich es mir bisher auch noch nicht. Daher vielen lieben Dank für die Tipps und die Inspiration mit der Leseleiter! Die gefällt mir richtig gut und regt mich in diesem Moment bereits zum Nachdenken an, wie ich eine schöne Leseecke in meiner Wohnung unterbringen kann 😉
Viele liebe Grüße
Julia