Warum auf der Einkaufsliste für dieses Süppchen jede Menge Taschentücher und Kerzen stehen…

Es wurde langsam wieder Zeit für etwas Herzhaftes im Hause EmmaBee fand ich die Tage mal. Nicht dass ihr meint wir ernähren uns hier nur von Süßkram… Nein, nein. Leider ;-). Auch wenn ich jede Mahlzeit liebend gerne mit dem Dessert beginnen könnte, kam mir dieses feine Süppchen gerade recht… Entdeckt in einer amerikanischen Kochzeitschrift, sofort ins Herz geschlossen, eingekauft und drauf losgekocht…

Na ja, und warum ich vorsorglich jede Menge Taschentücher und eine Armada von verschiedensten Duftkerzen auf meine Einkaufsliste setzte, seht ihr gleich…

Jetzt wird so manches klar, oder? Die Suppe ist eine Abwandlung der klassischen französischen Zwiebelsuppe. Ein Schuss Weißwein, Schweizer Gruyère-Käse und geröstete Esskastanien machen das Süppchen zu einer feinen Delikatesse.

Doch ich  muss Euch fairerweise vorwarnen, denn so lecker das Süppchen auch ist, gilt es zwei Hindernisse zu bewältigen. Aber soviel kann ich Euch verraten: die Suppe ist jegliche Mühe wert und der Geschmack entschädigt für alles.

Hindernis Nummer 1: die Zubereitung. Schon mal ein Kilo Zwiebeln geschält und geschnitten? Ja? Ich ziehe meinen Hut vor Dir, denn dann weißt Du jetzt genau wovon ich spreche… 1 kg Schalotte zu schälen ist eine leicht entschärfte Variante, weil die Edelzwiebel etwas milder ist. Zumindest im Geschmack. In den Augen brennen tuts aber trotzdem. Als ich die letzte Schalotte in den Topf warf, hatte ich ein Dutzend Papiertaschentücher vollgeheult. Mit roten und ziemlich verquollenen Augen hetzte ich zum Kindergarten in der Hoffnung dass mich a) niemand sieht, b) mich keiner für ein Halloween-Gespenst hält und c) bloß keiner an mir schnuppert…

Hindernis Nummer 2: Nach dem Genuss dieser wunderbaren Suppe stößt man auf die zweite Hürde: Der Zwiebelgeruch hängt hartnäckig in der Luft und hat sich mittlerweile in der ganzen Wohnung breitgemacht. Und da bleibt er dann erstmal auch. Also Duftkerzen und alle Räucherstäbchen auspacken, anzünden und hoffen dass der eine Duft dem anderen möglichst schnell den Garaus macht… Lange schien es nicht klar zu sein welcher Duft die Oberhand behält… Erst ab Tag zwei gab sich der Ziebelduft geschlagen und verflüchtige sich… Jedoch waren neben den Duftkerzen noch ein paar weichspülergetränkte und in der gesamten Wohnung verteilten Kleiderberge notwendig.

Und nichtsdestotrotz bleibe ich dabei: die Suppe ist köstlich und verdient es gekocht zu werden!

Hier das Rezept:

5 EL Butter in einen Topf geben  und auf mittlerer Flamme erhitzen. 1 kg geschälte und in mundgerecht geschnittene Schalotten mit 1 TL Salz hinzugeben und ca. 25 – 30 Minuten anschwitzen bis die Schalotten weich und karamellisiert sind. Mit einem kräftigen Schuss Weißwein ablöschen (ca. 1 kleine Tasse) und so lange kochen bis der Wein verdunstet ist. Dann ein Lorbeerblatt sowie jeweils 3/4 l Gemüsebrühe und 3/4 l Rinderbrühe hinzugeben und aufkochen lassen. Hitze reduzieren und die Suppe weitere 30 Minuten köcheln lassen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.

In der Zwischenzeit 2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und ca. 10 – 12 geschälte und fein gehackte Maroni ca. 8 Minuten knusprig rösten. Mein Tip: Maroni erst schälen und dann kurz in lauwarmes Wasser legen. Anschließend unter laufendem Wasserhahn die Maroni gut abrubbeln, damit sich letzte „Hautreste“ lösen. Vor dem Servieren eine Handvoll gehackte Petersilie sowie eine große Handvoll geriebenen Gruyère-Käse unter die Suppe heben. Jeden Teller Suppe mit gerösteten Esskastanien bestreuen und mit frischem Baguette servieren.

Und bevor ich mich jetzt ins Wochenende verabschiede habe ich eine Frage für Dich und vielleicht weißt Du ja die Antwort: Verrat mir bitte Deine zwei folgenden Geheimtipps: was hilft gegen die Tränen beim Zwiebelschneiden und wie bekommst Du ungeliebte Kochgerüche schnell aus der Wohnung? Ich bin dankbar, dankbar, dankbar für alle Tipps…

Habt ein wunderschönes Wochenende,

*bee