Die Idee zu diesem Beitrag entstand vor einiger Zeit, als ich beschloss einem schon lange mächtig und ziemlich laut herum-rumorenden Problem endlich mal an den ach so schnieken Kragen zu gehen. Obwohl es nämlich nur wenige Dinge gibt, die ich mehr liebe als in meiner Küche an neuen Rezepte zu tüfteln, verwandelte sich diese lange Zeit mittags eher in einen Kampfring als in einen Genusstempel. Komplett unbewaffnet trat ich dort beinahe täglich gegen das große und scheinbar unbesiegbare Was-soll-ich-heut-bloß-kochen-Monster an. Kaum Planung, große Zeitknappheit und drei gelegentlich ziemlich mäkelige Kinder sorgten regelmäßig für ordentlich Frust am Familientisch und viel zu oft wurde das richtige Kochen gegen schnödes Tüten-aufreißen eingetauscht.
Lange Zeit nervte mich diese Situation, bis ich irgendwann beschloss dem Mittagessen-Monster seinen Schrecken zu nehmen um wieder mehr Freude am Kochen und Genießen zu haben. Doch wie geht das wenn die Zeit immer knapp und jedes Familienmitglied andere Geschmacksvorlieben hat? In diesem Beitrag möchte ich meine besten Tipps und Tricks für eine entspannte Mahlzeiten-Planung mit Dir teilen und Dir zeigen wie ich mich aus diesem Hamsterrad befreit habe.
Meal-Prep: Der Gamechanger
Die Speisekammern perfekt ausstatten, eine Wochenration Essen parat haben, in Rekordzeit ein 3-Gänge-Menü auf den Tisch zaubern: all das und noch viel mehr schafften unsere Mütter und Großmütter früher meist mit links, oder? Und als ich so darüber nachdachte warum sie immer so einfach hinbekamen was ich trotz alle Mühe nie hinkriegte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: der Trick liegt in der Planung, Vorbereitung und den genialen Shortcuts dazwischen. Das ist das Salz in der Suppe und das was dem Thema seinen Schrecken nimmt und gleichzeitig mehr Platz für andere Dinge macht.
Was früher als Vorbereiten und Vorkochen hieß, nennt sich heute ganz schick Meal-Prep, klingt nach neuer Wissenschaft, steht aber für das gut gehütete Küchenwissen unserer Mütter und Großmütter: die Planung, Vorbereitung und/oder das Vorkochen von Mahlzeiten. Das ist er also, mein Gamechanger. Wär ich doch nur früher drauf gekommen, dann hätte ich mir einiges an Frust und Ärger gespart.
Meine besten Meal-Prep Tipps
Bevor es loging mit der perfekten Mahlzeiten-Planung habe ich mich mit einer Auswahl an tiefkühltauglichen Vorratsbehältern in unterschiedlichen Größen eingedeckt. Für mein Meal-Prep habe ich mich für die Aufbewahrungsdosen mia polar von keeeper entschieden und kann diese wärmstens weiterempfehlen. Die eisblauen Behälter sind perfekt geeignet zum Einfrieren, Lagern oder Frischhalten und zudem auch noch BPA-frei, absolut auslaufsicher, langlebig und günstig in der Anschaffung. Dank der Vielfalt an unterschiedlichen Größen und Ausführungen, habe ich für jede Mahlzeit immer die richtige Dose auf Lager. Für mehr Übersicht im Tiefkühlfach sorge ich, indem ich die Deckel der Vorratsdosen mit einem weichen Bleistift beschrifte, so finde ich auf einen Blick was ich gerade suche.
1. Lege Dir nun eine Liste mit etwa 10 – 20 Gerichten an, die Dir und Deiner Familie richtig gut schmecken. Je mehr Gerichte Du hier zusammenbekommst, desto mehr Auswahl hast Du später.
2. Überlege Dir welche Rezepte Shortcuts erlauben. Vielleicht gibt es Gerichte die sich vorbereitet aber noch ungekocht einfrieren lassen, Gemüse das schon vorgeschnippelt und portionsweise eingefroren werden kann oder Soßen die bereits fertig zubereitet in den Tiefkühler wandern können? Gib diesen Gerichten den Vorrang vor anderen Mahlzeiten die zeitintesiver sind.
3. Sorge dafür dass Du immer einen großzügigen Vorrat aller für die Lieblingsrezepte notwendigen (haltbaren) Zutaten im Haus hast. Hier macht es eventuell Sinn Großpackungen zu kaufen.
4. Nimm Dir am Sonntag ein paar Minuten Zeit um die Mahlzeiten für die kommende Wochen zu planen. Wähle dazu die entsprechende Anzahl der Gerichte aus Deiner Lieblings-Rezepte-Liste aus, verteile diese auf die Wochentage und notier Dir auf Deinem Einkaufszettel welche frische Zutaten Du noch kaufen musst.
5. Koche von einem tiefkühltauglichen Gericht immer die doppelte Menge, so kannst Du eine Hälfte für einen anderen Tag einfrieren. Lege Dir so einen kleinen Vorrat an vorgekochten oder vorbereiteten Mahlzeiten an.
Meine liebsten Meal-Prep Rezepte
Unten stehend findest Du 3 unserer liebsten Familien-Rezepte die in unserem Haus bei Groß und Klein gleichermaßen gut ankommen. Sie lassen sich allesamt gut vorbereiten, einfrieren und ganz unkompliziert sowie in kurzer Zeit zubereiten. Ich versuche immer einen kleinen Vorrat dieser Gerichte im Tiefkühlfach zu haben, so kann ich auch im größten Stressmoment ein leckeres Mittagessen aus dem Ärmel schütteln.
Die Grießknödelsuppe ist bei uns einer der beliebtesten Crowdpleaser – nicht besonders aufregend, dafür schmeckt sie aber unsagbar bodenständig und lecker. Weil sich die ungekochten Grieß-Mini-Knödel auch ganz perfekt einfrieren und später im Nu zubereiten lassen, bin ich ein großer Fan dieser einfachen Suppe.
- 50 g weiche Butter
- 100 g Harteiweizengrieß
- 1 Ei
- Salz
- schwarzer Pfeffer
- 1 1/2 l Gemüsebrühe
- Schnittlauchröllchen
- Butter schaumig rühren. Grieß und das Ei unterrühren und die Masse mit Salz und Pfeffer würzen. 30 Minuten quellen lassen.
- Gemüsebrühe zubereiten und zum Kochen bringen.
- Hände befeuchten und aus der Grießmasse walnussgrosse Knödel formen. Sobald die Suppe kocht, Grießknödel in die heiße Gemüsebrühe geben und bei schwacher Hitze ca. 15 Minuten gar ziehen lassen.
- Suppe mit frischen Schnittlauchröllchen servieren.
- Meal-Prep-Tipp: Die Grießknödel lassen sich im ungekochten Zustand prima einfrieren und bei Bedarf kochen. Dafür die kleinen Grießknödel auf einen leicht mit Butter gefetteten Teller geben und etwa 2 Stunden im Tiefkühlfach gefrieren lassen. Anschließend können die Grießknödel in einen Tiefkühl-Behälter umgefüllt und bis zum Verzehr gelagert werden. Für die Zubereitung die leicht angetauten Grießknödel in die kochende Brühe geben und etwa 20 Minuten gar ziehen lassen. Unbedingt eine Garprobe machen, um sicherzugehen dass die Grießknödel durchgekocht sind. Diese sollte beim Aufschneiden innen weich und locker sein. Bei Bedarf eventuell noch ein paar Minuten fertig garen lassen.
- 1 Dose geschälte Tomaten à 400 g
- 1 kleine Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 4 EL Olivenöl
- 25 g Parmesan am Stück
- 1 TL Oregano
- Salz
- Schwarzer Pfeffer
- 1 Prise Zucker
- Zwiebel und Knoblauch schälen, fein hacken und in einem Topf in 4 EL Olivenöl weich dünsten.
- Tomaten hinzugeben und mit einer Gabel grob zerdrücken.
- Parmesan am Stück in die Sosse geben und diese im
- im offenen Topf einkochen lassen, bis die Flüssigkeit fast verdunstet ist.
- Oregano unterrühren und die Sosse mit Salz, Pfeffer und eine Prise Zucker abschmecken.
- Meal-Prep-Tipp: Die Sosse lässt sich in abgekühltem Zustand perfekt einfrieren und bei Bedarf wieder auftauen. Zum Pizzabacken einfach eine beliebige Menge der aufgetauten Soße auf dem Pizzateig verstreichen. Wer das Tomatensugo zur Pasta servieren möchte erwärmt das Tomatensugo in einem kleinen Topf und gibt anschließend eine kleine Tasse heißes Nudelwasser in die Soße damit diese etwas flüssiger wird und sich besser mit der Pasta vermischt.
- ca. 300 g Früchte nach Geschmack (z.B. Bananen, Kiwi, Beeren, Pfirsiche, Nektarinen, Honigmelone, etc.)
- 2 - 4 gefrorene Vanillejoghurt-Würfel
- ein paar Blätter frische Minze
- Früchte waschen, putzen und in kleine, mundgerechte Stücke schneiden.
- Das geschnittene Obst gemeinsam mit den Vanillejoghurt-Eiswürfeln in eine leistungsstarke Küchenmaschine bzw. in einen Blender geben, etwa 150 - 200 ml Flüssigkeit (z.B. Tee, Wasser, Fruchtsaft etc.) hinzugießen und alles fein pürieren.
- Meal-Prep-Tipp: Zum Einfrieren das geschnittene Obst zusammen mit den Vanillejoghurt-Eiswürfeln und der Minze in einen für den Tiefkühler geeigneten Behälter geben und im Tiefkühlfach gefrieren lassen. Es empfiehlt sich kleine Portionen einzufrieren (z.B. für 1 - 2 Personen), da die Smoothie-Mischung ansonsten zu einen zu großen Block gefriert, der für den Blender nur schwer kleinzukriegen ist. Für die Zubereitung des Smoothies jeweils eine Frucht-Mischung aus dem Tiefkühler holen, bei Zimmertemperatur antauen lassen und anschließend unter Zugabe von reichlich Flüssigkeit fein pürieren.
Ich hoffe Du konntest aus diesem Beitrag ein paar Tipps oder auch das ein oder andere Rezept für Dich mitnehmen und wünsche Dir viele, viele herrlich entspannte Stunden am Familientisch. Wenn Du noch weitere Meal-Prep-Tipps und -Tricks kennst, verrate sich mir unbedingt! Ich würde mich sehr freuen hier von Dir zu lesen.
Allerliebst Grüße und bis zum nächsten Mal,
Birgit
Steffi says
Liebe Birgit,
Herzlichen Dank für den tollen Post. Ich bin beim Thema Mealprep noch nicht so gut organisiert,daher fand ich deinen Artikel sehr hilfreich. Vielen Dank! Liebe Grüsse steffi