Wenn es dir so geht wie mir, dann haben die meisten deiner Tage einfach zu wenig Stunden. 3 kleine Kinder, die bespaßt werden wollen, ein Zuhause das täglich vor dem Chaos bewahrt werden muss, ein Kühlschrank der dringend gefüllt werden sollte… Und dann ist da noch das Mittagessen. Und das Abendessen. Oh Mann!
Während wir uns tagtäglich abhetzen, Unmengen von Lebensmitteln herankarren, aufregende Gänge-Menüs zaubern und allabendlich auf der Couch zusammenbrechen, kommen erste Gedanken, dass das ja so überhaupt keinen Spaß macht und es doch irgendwie auch anders gehen muss, oder?
Und während man so grübelt und nach Lösungen für etwas mehr Einfachheit und Gelassenheit sucht, kommen uns unsere Omas und Mütter in den Sinn, die das alles scheinbar mit einer bewundernswerten Leichtigkeit schafften und teilweise auch immer noch tun.
Was aber machen sie so anders als wir? Ich sage nur „gute, alte Hausfrauen-Ökonomie“! Wo wir heute portionierte Putenbrust für ein Gericht kaufen, nahmen sie ein ganzes Huhn, kochten Suppe, servierten das gebratene Fleisch und verwendeten das Übriggebliebene am nächsten Tag für einen Salat oder eine Restepfanne. So einfach war und ist das!
Vor kurzem flatterte ein wunderbares Kochbuch ins Haus, dass genau dieses Thema aufgreift. „Die 2-Tage-Küche“ (Thorbecke) von Mette Molbak zeigt wie man clever einkauft und auch noch zeitsparend und lecker kocht. Heute habe ich mal 2 Rezepte ausprobiert…
Was heute noch geröstete Rote Beete mit Ziegenkäse ist, wird morgen mit wenigen Handgriffen in pikante Rote-Beete-Suppe mit Creme Fraiche verwandelt…
So zu kochen spart nicht nur jede menge Zeit, sondern auch Geld, weil viel weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Im Wegschmeißen sind wir nämlich Weltmeister – bis zu 20 Millionen Tonnen Nahrungsmittel landen laut Schätzung des Bundesministeriums für Landwirtschaft jährlich auf dem Müll. Ein bisschen fühle ich mich ertappt, denn auch ich habe viel zu oft kaputte Lebensmittel aus dem Kühlschrank oder Vorratsschrank gefischt und weggeworfen. Entweder vergessen oder vernachlässigt gammelten Woche für Woche Salat, Karotten, Brot oder Milchprodukte herum, bis sie in der Tonne landeten. Das hat sich glücklicherweise geändert, seit knapp 2 Jahren werfen wir nur noch selten Lebensmittel weg. Ehrlicherweise war dies aber weniger ein bewusst gefasster Entschluss, als vielmehr ein langsamer Wandel. Liegt es an der guten Landluft, die wir seit bald 2 Jahren genießen oder daran dass wir hier noch viel mehr an der Quelle unserer Nahrung sitzen – ich weiß es nicht. Aber Tatsache ist dass ich heute wesentlich mehr Respekt vor unserer Nahrung habe als früher. Um uns herum befinden sich mehrere Bauernhöfe, das große Töchterlein hilft auf dem Nachbarhof hin und wieder beim Melken, das leckerste Brot kommt von der liebsten Bäuerin auf Erden, und im Hofladen um die Ecke decken wir uns mit Fleisch, Wurst, Käse und Gemüse ein. Weggeworfen wird kaum noch etwas, und Dank dieses wunderbaren Kochbuches wird ab jetzt auch noch klüger geplant und gekocht.
Hier kommt das Rezept für die geröstete Rote Beete:
Ofen auf 200 Grad vorheizen. 2 kg Rote Beete schälen und in ca 2 x 2 cm große Würfel schneiden. Auf ein tiefes, mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. 50 ml Balsamico, 50 ml Olivenöl, Saft von einer Zitrone und 25 ml Honig vermischen und über die Rote Beete träufeln. Mit Salz und Pfeffer würzen und ca. 35 Minuten im vorgeheizten Backofen rösten.
Rote Beete nach der Garzeit herausnehmen und etwa die Hälfte für die Suppe beiseite legen. Die restliche Rote Beete in eine Schüssel geben und etwa 50 g Ziegenfrischkäse in mundgerechten Stücken darüber verteilen. Mit ein paar frischen Zitronenzesten und etwas Thymian (oder Rucola) bestreuen und servieren.
Einen Tag später wird die restliche Rote Beete zu Suppe weiterverarbeitet. Hier ist das Rezept:
1 Zwiebel und 2 Knoblauchzehen schälen, fein hacken und in etwas Olivenöl anbraten. 1 große Kartoffel in Stücken hinzugeben, mit etwas Kreuzkümmel und Chiliflocken bestreuen und alles ein paar Minuten anbraten. Rote Beete Würfel vom Vortag und 1,2 l Hühnerbrühe hinzufügen und etwa 20 Minuten kochen, bis das Gemüse ganz weich ist. Suppe pürieren und mit Salz, Pfeffer und 1 EL Apfelessig abschmecken. Mit einem Klecks Creme Fraiche und Schnittlauchröllchen servieren.
In dem Kochbuch finden sich viele weitere 2-Tage-Rezepte und darüber hinaus noch jede Menge Tipps für cleveres Kochen.
Bei mir gibts am Wochenende auf jeden Fall noch Spagetti Bolognese, und am Folgetag verwandelt diese sich in wunderbares Moussaka… Ich freu mich!
Kennst du vielleicht auch ein oder mehrere so wunderbar wandelbare Rezepte? Wenn ja, verrat sie mir! Ich freue mich über kleine und große Tips, Rezepte und was auch immer dir dazu einfällt…
Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende!
Allerliebst,
*bee
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