…nach Sonne, richtig gutem Essen und ganz viel Nichtstun. Und zwar in genau dieser Reihenfolge und bitteschön in einer Endlosschleife. Die Sonne habe ich schon lange nicht mehr gesehen, statt dessen könnte ich meine Gummistiefel-Kollektion locker um 3755766 weitere Paar erweitern. Richtig gutes Essen ist gerade aufgrund mangelnder Küche auch nicht drin. Und dabei würde ich das neue Häuschen ach so gerne mit frisch gebackenem Brot, Kuchen und vielen anderen leckeren Ofengerichten etwas aufwärmen, geht aber nicht. Der Backofen samt daranhängender Küche lässt noch einige Wochen auf sich warten. Grmpf! Und Nichtstun… WAS IST DAS? Schon lange nicht mehr gemacht. Das letzte Mal dürfte es 5766 vor Christus gewesen sein. Statt dessen springe ich tagtäglich von morgens mit abends wie ein Flummiball in der Gegend herum, bekämpfe das Chaos und nehme die Fährte nach Herr und Frau Alltag auf. Die beiden haben sich während unseres Umzugs einfach aus dem Staub gemacht und werden dringend vermisst.
Und während ich gerade mit Decke und Teetasse auf der Couch sitze krame ich sie hervor, die Urlaubserinnerungen an den wunderschönen toskanischen Sommer. Und fast ist’s mir als könnte ich die Sonne wieder spüren, der Roséwein ist erfrischend und es duftet nach geröstetem Brot, Peccorino und bestem Olivenöl. 14 Tagen lang haben wir die toskanische Küche probiert, studiert und nachgekocht – und während mein Liebster heute noch vom leckeren Fleisch des Chianina-Rind träumt, die Kinder gerne in Zitroneneis baden wollen will ich nur eines: meinen neuen Lieblings-Sommersalat, der einfacher nicht sein könnte und trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, unglaublich lecker schmeckt:
Der Salat lässt sich schnell zubereiten und überfordert meine zurzeit sehr reduzierte Küchenausstattung glücklicherweise auch nicht. Ach ja, und ein wunderbares Mittel gegen allzugroße Urlaubssehnsucht ist er auch.
Radicchio ist eine sehr dankbare Salatpflanze. Im Kühlschrank lässt er sich bis zu 4 Wochen aufbewahren und schmeckt sowohl roh als auch gebraten, gegrillt oder im Risotto gekocht. Wer den bitteren Geschmack nicht mag, legt den Radicchio einfach für ca. 30 Minuten in kaltes Wasser mit einem guten Schuss Milch ein.
Und hier ist das Rezept zu meinem neuen Lieblings-Sommersalat (der auch im Herbst und Winter prima schmeckt):
Einen Radicchio-Salat vom Strunk befreien, die Blätter voneinander lösen und waschen bzw. für 30 Minuten in einer Wasser-Milch-Mischung einlegen. Anschließend Radicchio in feine Streifen schneiden und zusammen mit einer fein gehackten Schalotte in eine Salatschüssel geben. Aus 6 EL Olivenöl, 2 EL Weißweinessig, 1/2 TL körnigem Senf, einer Prise Zucker, Salz und Pfeffer eine Vinaigrette herstellen, zu dem Salat geben und vermengen. 80 – 100 g Parmesankäse fein reiben, zu dem Salat geben und unterheben. Kurz ziehen lassen und anschließend mit geröstetem Brot servieren.
Und genauso hat mein Sommer geschmeckt: frisch, würzig und zum seufzen lecker. Und wie hat Dein Sommer geschmeckt?
Macht’s gut ihr Lieben und bis ganz bald. In Gedanken gönne ich mir jetzt einen Espresso Macchiato und ein paar frische Cantucci.
*bee
19mal6 says
Ich mag Radicchio auch sehr gerne, vor allem im Winter ist er eine Wucht finde ich!
Was das schwelgen in Erinnerungen angeht, geht es mir genauso. Obwohl ich erst gerade aus dem Urlaub komme, könnte ich gleich wieder los ziehen in den Süden. Aber immerhin bleiben die Fotos, die mir gleich wieder die Gerüche und die Farben zurück bringen. Also wenigstens in meinem Kopf 🙂
LG
Lilli
birgit angermann says
hallöle.. hob grod dein blog gfunden… freu.. freu… hob di scho gschpeichert.. hob no an feinen abend… Birgit… aus TIROL
Nell says
Ich wünsch dir weiter ganz viel starke Nerven und vor allem, daß die Küche nicht mehr gar so lange auf sich warten läßt! *knuddel*
Agnes says
Bei diesen Bildern wäre ich schrecklich gern bei dir eingeladen. Einfach himmlisch sommerlich.
Ganz liebe Grüße
Agnes von littleemptyroom.blogspot.de
Doreen says
Dieses Rezept ist daran schuld, dass ich jetzt IMMER Radicchio im Kühlschrank habe. Und jedes Mal wenn Brötchen oder Fladenbrot – die ich beide aus einem genialen No-Knead-Teig mache – übrig sind, werden sie in Scheiben mit etwas Olivenöl und Meersalz im Ofen geröstet und zu diesem wunderbaren Salat serviert. Und zu meiner großen Freude lieben ihn auch unsere drei Kinder (9,7,5). Schließlich kann man etwas Leckeres nur halb so gut genießen, wenn die Kinder darüber meckern…
Lieben Gruß,
Doreen
P.S.: Was ist eigentlich das Weiße auf dem Brot? Ziegenfrischkäse?
emmabee says
hallo doreen,
lecker, ne? freut mich, dass es dir schmeckt. und WOW, deine kinder mögen den salat auch – für meine kleinen damen ist er noch zu bitter.
und ja, auf dem röstbrot ist ziegenfrischkäse. schmeckt umwerfend zu dem salat.
glg,
*bee