Ein Familien-Wochenende in Basel ist eine feine Sache, wie ich finde. Das Schwitzer Dütsch, eine aufregende Mischung aus Tradition und Moderne sowie das vielfältige kulinarische Angebot dieser Region ergeben für mich eine unwiderstehliche Kombi. Basel liegt in sogenannten Dreiländereck, d.h. genau dort wo die Schweiz, Frankreich und Deutschland sich treffen, und das prägt die Stadt auf eine sehr angenehme und aufregende Art und Weise.
Während in den Randgebieten der Stadt vor allem boomende Hightech-Standorte mit Phamakonzernen und Biotechnologie-Unternehmen zu finden sind, erschließt sich im Zentrum von Basel eine malerische Innenstadt mit historischen Fachwerkhäusern, kleinen Gässchen, Wasserläufen und archäologische Fundstellen aus römischer Zeit.
Wer, wie wir, in einem Baseler Hotel eincheckt, darf sich zudem über den tollen Service eines Mobility-Tickets für die ganze Familie freuen. Damit kann man für die gesamte Dauer seines Aufenthaltes alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, was eine feine Sache ist, denn Basel erkundet man am besten zu Fuß. Wenn die Beine zwischendurch dann doch mal müde sind, bieten sich Bus oder Tram für kurze Verschnaufpausen allerbestens an.
Unser Baseler Zuhause auf Zeit war das Hotel Stücki im Stadtteil Kleinhüningen. Das Hotel ist Teil des Shopping- und Freizeitzentrums Stücki und hat sich neben Business-Reisenden vor allem auf Familien-Aufenthalte spezialisiert.
Großzügige, helle Familienzimmer, ausgesprochen herzliche Gastgeber bzw. Mitarbeiter und tolle familienfreundliche Angebote wie z.B. eine Kinderspielbox aus dem Zimmer, eine Spielecke im Restaurant, ein gratis Fahrradverleih (inklusive Kinderfahrräder!) oder das Angebot der Kinderbetreuung im Kinderparadies Stücki Jungle sind für ein klassisches Stadthotel ziemlich bemerkenswerte Angebote, finde ich. Eine tolle Unterkunft mit einem besonderem Wohlfühlfaktor!
Kinder bis 6 Jahre schlafen übrigens kostenlos im Bett der Eltern und dürfen sich, ebenso kostenfrei, am tollen Frühstücksbuffet für Kinder bedienen.
Egal ob mit oder ohne Shoppingabsichten: ein Spaziergang durch das Stücki-Shoppingcenter lohnt sich. Die Architektur ist verspielt und außergewöhnlich, für Kinder gibt es viel Platz zum Bewegen und Staunen und hin und wieder finden dort auch verschiedene Interessante Events und Degustationen statt.
Mit der Tram sind es vom Hotel Stücki nur wenige Minuten bis in die Altstadt. Bei einem Spaziergang entlang der prächtigen historischen Gebäude, lassen sich die Nasen wunderbar an den vielen mit Basler Spezialitäten gespickten Schaufenstern platt drücken. Zu bestaunen gibt es Basler Läckerli, Bruchschokolade, allerfeinster Käse oder frischgebackenes Brot, dass hier so unglaublich gut schmeckt wie kaum irgendwo anders…
Auf dem Marktplatz angekommen sollte man erst das gotische Rathaus mit der prächtigen Renaissance-Malerei bestaunen und anschließend ein wenig über den kleinen Wochenmarkt mit den vielen, vielen Blumen und regionalen Spezialitäten schlendern.
Bei allerschönstem Wetter haben hier gleich die Gelegenheit genutzt den ersten kleinen Mittags-Hunger zu stillen. Vom Klöpfer, der Schweizer Nationalwurst, mit Brot bis zum Raclette-Brot oder einem feinem Pilzragout bekommt man hier alles was das Herz begehrt, und was sich schnell und unkompliziert am Stehtisch verzehren lässt. Mit Kindern eine feine und herrlich unkomplizierte Sache!
Frisch gestärkt begaben wir uns an schönen Fachwerkhäusern vorbei in das romantische Quatier St. Alban-Tal, aufgrund seiner vielen Wasserkanäle auch das Klein-Venedig von Basel genannt. Das historische Viertel wurde jahrelang liebevoll restauriert und ist ein kleiner Geheimtipp. Hier trifft man an jeder Ecke auf Geschichte und Gegenwart, traditionelles Handwerk und frühe Industriegebäude, alte Fachwerkhäuser und moderne Architektur.
Weil Basel im 15. Jahrhundert das Zentrum des Buchdrucks und der Papierherstellung war, findet man hier ein einzigartiges Museum, dass ich jedem Basel-Besucher – egal ob groß oder klein – ans Herzen legen möchte…
Im Gebäude einer mittelalterlichen Papiermühle findet man das Museum für Papier, Schrift und Druck. Über vier Stockwerke kann man hier durch die Geschichte des Papiers, der Schrift und des Schreibens bis hin zum fertigen Buch spazieren. Das außergewöhnliche hierbei: Kinder wie Erwachsene sind herzlich eingeladen, sich als Handwerker zu versuchen…
Hier kann man eigenhändig sein Papier schöpfen…
…ausprobieren wie es sich mit Gänsekielen schreibt…
…erste Druck-Erlebnisse machen und zum Abschluss noch unter fachlicher Anleitung ein kleines marmoriertes Kunstwerk schaffen.
Geschichte kann so unendlich viel Spaß machen, wenn man sie mit allen Sinnen erleben und erfahren darf. Die didaktisch aufgebauten Ausstellungen wechseln mit authentischen Werkstätten ab, in denen noch auf alten Maschinen produziert wird. Ein wunderbares Museum und UNBEDINGT einen Besuch wert!
Bevor wir uns am Sonntag auf den Heimweg machten, ging es noch für einen kurzen Abstecher in den Basler Tierpark Lange Erlen. Obwohl der Park ist sehr klein und vor allem auf einheimische Tiere spezialisiert ist, lohnt sich ein Besuch des beschaulichen Ausflugsziels, das es schon seit seit 1871 gibt. Der Eintritt ist übrigens kostenfrei.
Wer Basel oder die umliegende Gegend besucht, sollte es ebenso nicht versäumen einen kleinen Abstecher ins nahe gelegene deutsche Weil am Rhein zu machen. Hier findet man das Vitra Design Museum, dass zu den bedeutendsten Designausstellungen weltweit gehört…
Ich habe den VitaCampus schon unzählige Male besucht, weil ich jedoch immer auch meine Kinder im Schlepptau habe, besuchen wir in der Regel nur das VitraHaus. Der futuristische Hauptbau ist ein sogenannter Flagshipstore und macht die gesamte Vitra-Produktpalette erlebbar. Als Besucher findet man hier viele Anregungen für die Einrichtung des eigenen Zuhauses und wird gleichzeitig auf eine Entdeckungsreise der eigenen Designvorlieben eingeladen.
Die Etagen des VitraHauses werden regelmäßig neu gestaltet, aktuell hat die Designerin India Mahdavi das Vitra Loft in eine Traumwelt angelehnt an die Geschichte von Alice im Wunderland verwandelt, sehr zur Freude unserer 3 Töchter, die für einige Minuten in einer überdimentionierten Teekanne verschwanden und in den dort ausliegenden Büchern schmökerten.
Neben den Produktinstallationen und Beratungsräumen in den Obergeschossen befinden sich im Erdgeschoß der Vitra Design Museum Shop und das VitraHaus Café, dass den besten Kaffee im Umkreis von einigen Kilometern serviert.
Ganz Mutige sollten sich zum Abschluss der Reise des 30,7 Meter hohen Vitra Rutschturm nicht entgehen lassen. Er ist Aussichtsturm, Rutsche und Kunstwerk zugleich. Wer Lust auf ein bisschen Nervenkitzel hat sollte sich eine Rutschpartie auf der 38 Meter langen Röhrenkurvenrutschbahn gönnen, alle anderen dürfen ja gerne den schönen Blick auf das Campus-Gelände und das Umland genießen. 😉
Basel ist für mich ein perfekter Ort für eine kleine Auszeit mit der Familie: beschaulich genug führ ein wenig Ruhe, Entspannung und Genuss, und gleichzeitig ausreichend urban um ein wenig Großstadtflair mit Kunst und Kultur tanken zu können.
Wir kommen wieder!
Ade aus Basel und allerliebste Sonntagsgrüße,
Birgit
Transparenzhinweis: Unser Aufenthalt wurde unterstützt vom Hotel Stücki. Meine Meinung ist, wie immer, meine eigene.
Heike S. says
Das klingt nach einem tollen Urlaub!
Die Schweiz ist mein persönlich liebstes Urlaubsland, weil es für mich alles vereint. Entspannung, Entdeckergeist, Natur, Kultur! Einfach wunderbar!
Das Museum für Papier fehlt mir noch, wird aber beim nächsten Besuch auf jeden Fall nachgeholt! Die kleinen Großen werden sich freuen!
Ganz liebe Grüße
*bee says
Uuuuuuuunbedingt, so ein tolles und außergewöhnliches Museum!
Liebe Grüße,
Birgit